Mittelost-Konflikt: Weltweite Empörung nach Israels Angriff auf Rafah
Die israelische Armee hat am Wochenende einen umstrittenen Angriff auf das palästinensische Flüchtlingslager Rafah im Gazastreifen durchgeführt. Der Angriff hat zu einer weltweiten Empörung geführt. Zahlreiche Regierungen und Menschenrechtsorganisationen haben den Angriff verurteilt und fordern eine unabhängige Untersuchung der Vorgänge. Die palästinensischen Behörden sprechen von einem Kriegsverbrechen und fordern ein entschiedenes Vorgehen der internationalen Gemeinschaft. Die Spannungen im Nahen Osten sind dadurch weiter eskaliert.
Weltweite Empörung nach israelischem Luftangriff auf Rafah
Ein israelischer Luftangriff auf die Gaza-Grenzstadt Rafah, bei dem mindestens 45 Menschen in einem Zeltlager für Kriegsflüchtlinge getötet wurden, ist international auf massive Kritik gestoßen.
Deutschland, Frankreich und die EU forderten Israel am Montag auf, das Urteil des höchsten UN-Gerichts von Freitag umzusetzen und seine Offensive in Rafah zu stoppen. Diese Entscheidungen des Internationalen Gerichtshofs (IGH) müssten „natürlich befolgt werden“, sagte Außenministerin Annalena Baerbock vor Beratungen mit ihren EU-Amtskollegen in Brüssel. Das humanitäre Völkerrecht gelte für alle, auch für die israelische Kriegsführung.
Internationaler Aufruhr nach Angriff auf palästinensische Zivilisten in Rafah
Der französische Präsident Emmanuel Macron sagte, er sei empört. „Diese Einsätze müssen aufhören. Es gibt keine sicheren Gebiete in Rafah für palästinensische Zivilisten“, erklärte Macron auf der Online-Plattform X.
Ein Sprecher der israelischen Regierung sagte, erste Ergebnisse einer Untersuchung deuteten darauf hin, dass bei dem Luftangriff auf Hamas-Kommandeure am Sonntag ein Feuer ausgelöst worden sei, bei dem palästinensische Zivilisten ums Leben gekommen seien.
EU wirft Israel gefährliche Eskalation vor
Auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell fordert einen Stopp der israelischen Angriffe auf Rafah. „Abgesehen von dem Hunger und der Verweigerung von Hilfslieferungen in ausreichender Menge ist das, was wir gestern Abend gesehen haben, barbarisch“, sagte Irlands Außenminister Micheal Martin.
Ägypten verurteilte die „absichtliche Bombardierung der Zelte von Vertriebenen“ durch das israelische Militär, wie staatliche Medien berichteten, und bezeichnete dies als eklatante Verletzung des Völkerrechts. Auch Saudi-Arabien verurteilte den israelischen Angriff. Katar erklärte, damit würden die Bemühungen um eine Waffenruhe und die Freilassung der israelischen Geiseln aus der Gewalt der militant-islamistischen Palästinenser-Gruppe Hamas erschwert.
Die israelische Armee hatte Anfang des Monats eine lange angedrohte Bodenoffensive auf Rafah an der ägyptischen Grenze gestartet. Die Stadt gilt als letzte Bastion der Hamas, die mit ihrem Überfall auf Israel am 7. Oktober den Gaza-Krieg ausgelöst hatte.
Schreibe einen Kommentar