Mönchengladbach: Alena Buyx und Klemens Skibicki über KI Vorteile Nachteile Künstliche Intelligenz

Die Künstliche Intelligenz: Eine Zeitenwende für die Menschheit

Die Künstliche Intelligenz (KI) ist nicht erst vor einem Jahr über die Menschheit hereingebrochen. Aber mit dem Start etwa des Dienstes „ChatGPT“ ist Bahnbrechendes passiert. „Dieses und vergangenes Jahr ist epochal in der Geschichte der Menschheit“, glaubt etwa der Digitalisierungsexperte Professor Klemens Skibicki.

Zwei Fachleute, zwei unterschiedliche Sichtweisen

Zwei Fachleute, Professor Skibicki und Professorin Alena Buyx, haben in Mönchengladbach bei Vorträgen ihre Sichtweisen auf die KI dargestellt. Professorin Buyx, ehemalige Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, zeigte den großen Nutzen von KI, aber auch die gleichzeitigen Gefahren derselben Algorithmen auf.

Die doppelte Verwendbarkeit von KI

Professorin Buyx warnte vor der doppelten Verwendbarkeit von KI, also englisch „dual use“ ähnlich wie bei der Atomkraft, die zur Energieerzeugung wie zur Zerstörung taugt. Ein Algorithmus, der die Entwicklung eines Krebsmedikamentes massiv beschleunigt hat, kann innerhalb von sechs Stunden 40.000 Biowaffen theoretisch entwerfen.

„Wir müssen sehr genau aufpassen“, warnte Buyx. „Wir müssen als Gesellschaft eine gemeinsame Vorstellung von der Realität bewahren. Wir müssen erkennen: Das ist gute KI, und das ist das Problematische.“

Lösungen für die Zukunft

Professorin Buyx warb für die KI-Verordnung der EU, für deren Umsetzung sie kämpft. Das Ziel ist, die Krebsmedikamente zu fördern und gleichzeitig zu verhindern, dass wir in einem Nebel von hausgemachten Biowaffen umkommen.

Die Digitalisierung und die Menschen

Professor Skibicki skizzierte, dass die Menschen nicht in der Lage seien, sich so schnell anzupassen, sondern immer aus dem eigenen Erfahrungshorizont heraus handelten, auch bei grundlegend neuen Technologien. Und das sei das eigentliche Problem im Umgang mit Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz.

„Wir kommen jetzt in einer Welt an, in der es keine Trennung online und offline mehr gibt, sondern es ist eins“, sagte Skibicki. Die Menschen müssen sich anpassen und ihre Erwartungshaltung ändern.

Um die Erwartungshaltung zu kennen, würden Daten benötigt – und da kommt KI ins Spiel, ohne die es kaum möglich sei, solche Datenberge zu beherrschen. KI schaffe diesen neuen Möglichkeitsraum. „Wenn wir diese Situation annehmen, können wir die Vorteile nutzen.“

Das ist die Revolution: „Maschinen werden immer besser darin, Maschinen zu sein. Menschen müssen auch immer besser darin werden, Menschen zu sein“.