Mönchengladbach: Bauern demonstrieren bei Ministerin Silke Gerisch
In der Stadt Mönchengladbach fand am vergangenen Wochenende eine große Demonstration von Bauern statt. Die Landwirte demonstrierten vor dem Besuch der Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Silke Gerisch. Die Bauern protestierten gegen die aktuelle Agrarpolitik und forderten eine bessere Unterstützung für die Landwirtschaft in der Region. Die Demonstration war Teil einer Reihe von Protesten, die in den letzten Wochen in verschiedenen Teilen des Landes stattfanden.
Ministerin Silke Gorißen diskutiert Zukunft der Landwirtschaft mit Mönchengladbacher Bauern
Die NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU) traf sich mit Landwirten aus Mönchengladbach, um über die Zukunft der Landwirtschaft zu diskutieren. Die Ministerin betonte, dass „der Bauer auf dem Feld und nicht in der Bürostube gehört“ und dass er „von seiner Arbeit leben können muss“.
Auf Einladung der CDU-Landtagsabgeordneten Vanessa Odermatt und Jochen Klenner war sie Gast auf dem Niershof der Familie Stähn in Uedding. Landwirte der Kreisbauernschaft Neuss-Mönchengladbach, die Landfrauen des Kreises sowie lokale Politiker und Landwirte befragten die Ministerin. Gorißen diskutierte 90 Minuten über Zukunftsaussichten für die Höfe und für eine junge, gut ausgebildete Generation in der Landwirtschaft.
Bauern haben Sorgen um die Zukunft
Die Zukunft bereitet einigen Landwirten indes Sorgen. Die Proteste der Bauern zu Jahresbeginn, an denen sich auch Landwirte aus Mönchengladbach beteiligt hatten, seien auch in Berlin angekommen, aber kaum eine Forderung sei umgesetzt. Deshalb habe eine Kommission aller CDU-Landwirtschaftsminister 200 Vorschläge an den Bund ausgearbeitet.
„60 bis 70 Stunden Arbeitszeit in der Woche sind schon üblich bei uns“, sagte Bauer Heinz-Peter Waden, der eine Landwirtschaft mit den Betriebszweigen Acker- und Futterbau inklusive Grünland sowie Bullen- und Rindermast betreibt. „Dazu kommen immer mehr Bürostunden auf uns zu, wie das alles zu stemmen sei“, wollte er wissen.
„Nicht nur bei diesem Thema sind wir an Ihrer Seite“, betonte Gorißen. Es bestehe dringender Handlungsbedarf: Bei drei bis vier arbeitenden Menschen aus vielleicht drei Generationen könnten nicht noch viele Stunden für mehr Büroarbeiten anfallen. Nicht wenige Hofbesitzer raten ihren Kindern, einen anderen Beruf zu ergreifen als Landwirt zu werden.
Kreisbauernschaft äußert sich zu den Herausforderungen
„Hier sind gute Böden“, sagte Peter Herzogenrath, Geschäftsführer der Kreisbauernschaft, „doch die landwirtschaftliche Nutzung durch Ausbau der Flächen wird weniger, dafür sorgen auch Landaufkäufe von Großinverstoren und von Kommunen“. Auch gingen Wasser- und landwirtschaftliche Flächen durch das Rheinische Revier verloren.
Die Landesdüngeverordnung, die Ende vergangenen Jahres in Kraft getreten ist und auf Vorgaben der Europäischen Kommission zurückgeht, stellt die Landwirte vor Herausforderungen. Dazu sagte Johannes Küppers, Vorsitzender der Kreisbauernschaft, dass auf nitratbelasteten Flächen die Düngung um 20 Prozent zurückgefahren werden muss, davon seien die Ackerflächen stark betroffen.
Aktuell umstritten sei auch die Rheinwassertransportleitung zum Tagebau Garzweiler, da gehe es um Zerstörung von Ackerflächen. Landwirte bräuchten klare Zukunftsperspektiven und sichere Rahmenbedingungen.
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