Die Stadt Monheim freut sich, bekannt zu geben, dass der Färbergarten in der Kunstwerkstatt Turmstraße wieder in voller Pracht erblüht. Nach intensiven Renovierungsarbeiten und umfangreichen Pflegemaßnahmen erstrahlt dieser einzigartige Ort nun wieder in seiner vollen Schönheit. Der Färbergarten ist nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel für Kunstliebhaber und Naturliebhaber, sondern auch ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes von Monheim. Besucher können hier die Vielfalt der Pflanzen bewundern, die für die Färbung von Stoffen verwendet werden. Die Wiedereröffnung des Färbergartens ist ein Grund zur Freude für die gesamte Gemeinde und ein Zeichen für den Erhalt und die Pflege von kulturellen Schätzen.
Monheim erweckt den Färbergarten in der Kunstwerkstatt Turmstraße zum Leben, Entdecken und Erleben: Färbertradition blüht auf der Dachterrasse von Monheim
Das Färberwesen hat eine jahrtausendealte Tradition und ein eigenes Berufsbild mit zahlreichen Spezialisierungen herausgebildet. Stoffe und Papier werden dabei mit Naturfarbstoffen aus sogenannten Färberpflanzen gefärbt. Einen ganzen Färbergarten haben Monheimer im vergangenen Jahr auf der Dachterrasse der Kunstwerkstatt Turmstraße angelegt. Am Samstag, 4. Mai, soll der Garten nun aus seinem Winterschlaf geholt werden: Interessierte sind von 12 bis 15 Uhr herzlich eingeladen, die verschiedenen Arten kennenzulernen und neue Pflanzen in die Erde zu bringen.
Yvonne Klasen, Programmleiterin der Kunstwerkstatt, berichtet: „Im vergangenen Jahr haben sich die Pflanzen in unserem Färbergarten ganz hervorragend entwickelt. So wurden unter anderem Rote Bete, Mangold, Himbeeren, Färberwaid und Ringelblumen geerntet und zu Farbe verarbeitet. Im Rahmen der Internationalen Fairen Wochen im Herbst haben wir mit den selbst hergestellten Farben Stoffbeutel bemalt und zum Weihnachtsmarkt bunte Karten gestaltet. Jetzt freue ich mich, dass die schöne Terrasse des Hauses von hoffentlich vielen kleinen und großen Gartenfreundinnen und -freunden wiederbelebt wird“, sagt Klasen.
Das Färben von Textilien ist wahrscheinlich so alt wie die die Textilherstellung selbst. Farben haben im Laufe der Menschheitsgeschichte schon immer eine große Rolle gespielt. Sie waren Statussymbol, wie die Purpurmäntel diverser Herrscher, oder wurden im Zusammenhang mit rituellen oder kriegerischen Handlungen, wie den Körperbemalungen der Pikten, verwendet. Für das Färben von Textilien müssen wasserlösliche Farbstoffe verwendet werden. Dabei wurden Pflanzen als Farblieferanten wie die Krappwurzel, Färberwaid oder der gelbe Wau ist zwischenzeitig verwendet. Berühmt und teuer war der Farbstoff Purpur aus der namensgebenden Purpurschnecke, aber auch Kermes, Kurkuma und Safran wurden eingesetzt. Aus Färberwaid wird das leuchtende Indigoblau gewonnen. Bereits in der Jungsteinzeit wurde die aus Südeuropa und Westasien stammende Pflanze zum Einfärben von Textilien verwendet.
Künstlerin Sina Coirazza erklärt auf der Dachterrasse allen Interessierten: „Wir laden Groß und Klein zum gemeinsamen Gärtnern und zum Austausch über Färberpflanzen ein!“ Die Leuchtkraft der Pflanzenfarben können Besucher auf Papier und Jutebeuteln direkt ausprobieren. Die Teilnahme ist kostenlos und eine Anmeldung nicht erforderlich.
Wer am 4. Mai nicht dabei sein kann, den Garten aber dennoch erleben möchte, kann die Kunstwerkstatt im Rahmen des Kunst-Buch-Donnerstags besuchen. Jeden Donnerstag zwischen 14 und 17 Uhr lädt die Kunstwerkstatt Turmstraße dazu ein, in der Kunstbibliothek des Hauses zu stöbern. Die Bibliothek umfasst zahlreiche Kunstbücher und -kataloge von der Moderne bis zur Gegenwartskunst. Einen Schwerpunkt bilden Publikationen zu den Künstlerinnen und Künstlern, deren Kunstwerke in Monheim am Rhein zu erleben sind. Die Bücher können nicht ausgeliehen werden, daher wird vor Ort die Möglichkeit geschaffen, sich in ruhiger Atmosphäre in die Literatur zu vertiefen – zum Beispiel im Färbergarten.
Weitere Infos und Öffnungszeiten gibt es auf der Website www.kunstschule.monheim.de und auf dem Instagram-Kanal der Kunstschule @kunstschule_monheim.
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