Neuss: Haribo-Unternehmen errichtet teuerstes Werk der Unternehmensgeschichte

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Neuss: Haribo-Unternehmen errichtet teuerstes Werk der Unternehmensgeschichte

Die Süßwarenmarke Haribo hat in Neuss ein neues Kapitel in ihrer Unternehmensgeschichte aufgeschlagen. Mit einer Investition von über 100 Millionen Euro wird das teuerste Werk der Firmengeschichte errichtet. Dieses Mammutprojekt wird nicht nur die Produktion von Haribo-Gummibärchen und weiteren Süßwaren ankurbeln, sondern auch neue Arbeitsplätze schaffen. Das Unternehmen setzt damit ein wichtiger Meilenstein für die Zukunft des Unternehmens.

Neuss wird Heimat des teuersten Werks der Haribo-Geschichte

Die deutsche Unternehmenslandschaft ist voll von Akronymen. Der Discounter Aldi gehört dazu, dessen Name für Albrecht (die Gründerbrüder der Handelskette) Diskont steht. Ebenso das berühmte Kaufhaus des Westens (KaDeWe) in Berlin, die Textilkette Tedi, abgeleitet aus dem „Top Euro Discount“, oder Rewe, der einstige „Revisionsverband der Westkauf-Genossenschaften“.

300-Millionen-Investition – Haribo baut Werk in Neuss

300-Millionen-Investition – Haribo baut Werk in Neuss

Der Ursprung dieser bekannten Namen aus dem deutschen Einzelhandel mag vielen nicht geläufig sein. Und so ist es womöglich auch bei Hans Riegel aus Bonn. Der Mann hat 1922 ein Unternehmen gegründet, dessen Fruchtgummis in den vergangenen 100 Jahren zum weltweiten Kassenschlager geworden sind und das als Marke angeblich einen Bekanntheitsgrad von 99 Prozent in Deutschland hat.

Wir kennen es unter dem Akronym Haribo, erinnern uns an eingängige Werbesongs mit einem Text, für den der Schöpfer in den 30er Jahren 20 Reichsmark bekam und der in zig Sprachen übersetzt wurde, haben Botschafter wie Thomas Gottschalk und Bully Herbig vor Augen, erleben immer noch TV-Werbung, in der Erwachsene mit Kinderstimmen offensichtlich verzückt Goldbären naschen.

Produktionskapazität verdoppeln

Produktionskapazität verdoppeln

Haribo und Lidl legen Preis-Streit nach einem Jahr bei. 3000 Beschäftigte in vier deutschen Werken. Produktion Weltweit betreibt Haribo 16 Werke in insgesamt elf Ländern. In Deutschland gibt es gegenwärtig vier Werke in Bonn, Neuss, Grafschaft und Solingen. Beschäftige In Deutschland beschäftigt Haribo etwa 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, weltweit sind es nach Angaben des Unternehmens rund 7000 Angestellte.

Kennt jeder. In Bonn sowieso. Dort war Haribo fast ein Jahrhundert lang im Stadtteil Kessenich so sehr mit der ehemaligen Bundeshauptstadt verwoben wie der Sitz der Bundesregierung zwischen der Gründung der Republik und dem Umzug nach Berlin.

Neuer Standort in Neuss

Neuer Standort in Neuss

Haribo zog damals nach Grafschaft im rheinland-pfälzischen Landkreis Ahrweiler und siedelte dort nicht nur die Verwaltung des Unternehmens an, sondern baute auch ein neues Werk. Das alte in Bonn blieb erhalten, hätte aber für weiteres Wachstum in der Produktion nicht mehr ausgereicht. Genau so wie die Räumlichkeiten für die Haribo-Verwaltung.

Sechs Jahre später wiederholt sich Geschichte in Teilen. Wieder ist ein Werk zu klein geworden für die Expansionspläne der Haribo-Macher, aber diesmal wird am gleichen Standort gebaut, nämlich in Neuss. Dort gibt es schon eine Produktionsstätte, in der seit den 80er Jahren Fruchtkaubonbons von Maoam hergestellt werden.

Investition von 300 Millionen Euro

Investition von 300 Millionen Euro

Diesmal wird auf einem Grundstück neu gebaut, das Haribo der Stadt Neuss abkaufen will, nachdem es sich das Areal vor Jahren hat reservieren lassen und dafür eine Gebühr an die Kommune gezahlt hat. 14 Hektar groß und damit viermal so groß wie die aktuelle Produktionsstätte.

Für Neuss ein gutes Geschäft, weil die Eigentümer ab 2028 erst mal doppelt für die beiden parallel laufenden Werke und ab 2030 nur noch für die neue, doppelt so große Produktionsstätte Gewerbesteuer zahlen werden. Und die würde entsprechend höher ausfallen, wenn das neue Werk entsprechend mehr Umsatz und Ertrag abwerfen würde.

Mit Investitionen von 300 Millionen Euro wird der Neubau am Rhein das teuerste Werk der Firmengeschichte. Eines, das Neuss froh machen könnte.

Süßigkeiten sind übrigens eines der umsatzstärksten Sortimente in der deutschen Ernährungsindustrie, wie auf der Website des Online-Portals Statista zu lesen ist. Danach beträgt der durchschnittliche Pro-Kopf-Konsum pro Jahr 23 Kilogramm, für die die Kundschaft im Mittel 240 Euro ausgibt.

Und die Haribos und Co.s dieser Welt vereinigten im vergangenen Jahr mit einem Absatz von mehr als 168.000 Tonnen Fruchtgummi und Lakritz den größten Teil der Palette auf sich, noch vor der Tafelschokolade, deren Hersteller etwa 122.700 Tonnen verkauften. Knapp dahinter folgten die Riegelhersteller mit rund 119.400 Tonnen.

Deshalb atmet so mancher auf, weil die Fruchtgummis nach etwa einem Jahr Abstinenz beispielsweise wieder in Regalen von Lidl stehen. So lange hatten Haribo und der Discounter in der zwischen Lebensmittelindustrie und -handel in Deutschland üblichen Art um den Preis gekämpft.

Klaus Schmitz

Ich bin Klaus, ein Experte und leidenschaftlicher Autor für Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport. Ich bin stets bestrebt, unseren Lesern fundierte und aktuelle Informationen zu liefern, die sie informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Journalismus und meiner Liebe zur deutschen Sprache bin ich stolz darauf, Teil des Teams von Real Raw News zu sein.

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