Notlandung von Singapore Airlines: Turbulenzen - wie gefährlich sind sie?

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Notlandung von Singapore Airlines: Turbulenzen - wie gefährlich sind sie?

Am 23. Oktober 2022 erlebte ein Singapore Airlines-Flugzeug eine Notlandung auf dem Flughafen Changi in Singapur. Die Ursache dafür waren Turbulenzen, die während des Flugs auftraten. Dieser Vorfall wirft Fragen auf über die Sicherheit der Flugreisen und die Risiken, die durch Turbulenzen entstehen können. In diesem Artikel werden wir uns mit den Hintergründen dieser Ereignisse auseinandersetzen und klären, wie gefährlich Turbulenzen tatsächlich sind.

Turbulenz-Schock: Wie gefährlich sind sie wirklich?

Ein Flugzeug von Singapore Airlines war auf dem Weg von London nach Singapur, als es plötzlich um knapp 2000 Meter absackte. Die Maschine des Typs Boeing 777-300ER musste in Bangkok notlanden. Ein 73-jähriger Brite starb, vermutlich an einem Herzinfarkt. Dutzende andere Menschen wurden teils schwer verletzt. Was bedeutet das für die Flugsicherheit?

Turbulenzen: Was Sie wissen müssen, um sich zu schützen

Turbulenzen: Was Sie wissen müssen, um sich zu schützen

Wenn es im Flugzeug während der Reise zu ruckeln beginnt oder die Maschine leicht absackt, dürften dafür Turbulenzen verantwortlich sein. Hierbei handelt es sich um Verwirbelungen der Luft, die Bezeichnung „Luftloch“ ist insofern irreführend.

Die Ursachen für Turbulenzen können unterschiedlich sein: Auftreten können sie etwa bei einem Gewitter oder bei einem Flug durch dichte Wolken. Auch wenn Luftmassen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten aufeinandertreffen, kann es zu Turbulenzen kommen.

Mit steigenden Temperaturen nehmen Turbulenzen tendenziell zu, sie kommen also eher im Sommer als im Winter vor. Turbulenzen sind unangenehm, fallen meistens aber eher leicht aus und halten nicht lange an.

Turbulenz-Thriller: Was passiert, wenn das Flugzeug in Turbulenzen gerät?

Turbulenz-Thriller: Was passiert, wenn das Flugzeug in Turbulenzen gerät?

Der Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt gibt Entwarnung. Er sagt: „Dem Flugzeug selbst können die Turbulenzen nichts anhaben.“ Man müsse keine Angst haben, dass der Flieger auseinanderbricht. In einzelnen Fällen könne es aber passieren, dass das Flugzeug nach der Landung in Reparatur müsse, so Großbongardt.

Die eigentliche Gefahr liegt vor allem aber in der Kabine. Andrew Davies, einer der Passagiere auf dem Turbulenzen-Flug von Singapore Airlines, berichtete in der BBC, dass einige Passagiere so heftig durch das Flugzeug geschleudert worden seien, dass sie mit ihren Köpfen die Kabinendecke eingedrückt hätten. Viele der Verletzten sollen zum Zeitpunkt der plötzlichen Turbulenzen nicht angeschnallt gewesen sein.

Wo hat man die meisten Turbulenzen? Die besonders kritische Region ist die sogenannte Innertropische Konvergenzzone, ein Gürtel tropischer Gewitter, der sich rund um den Globus zieht, sagt Luftfahrtexperte Großbongardt. Diese Zone ist einige Hundert Kilometer breit und liegt in der Nähe des Äquators.

Wie häufig kommt es zu schweren Zwischenfällen bei Turbulenzen? Turbulenzen wie jüngst auf dem Flug von London nach Singapur treten selten auf, aber kommen immer wieder vor. Großbongardt sagt, dass pro Jahr rund zwei Dutzend schwere Zwischenfälle registriert würden, bei denen Passagiere oder Mitglieder der Kabinencrew zu Schaden kommen. „Die Zahl der Verletzten liegt pro Jahr zwischen 100 und 200“, sagt der Experte.

Werden Turbulenzen häufiger? Darauf gibt es tatsächlich Hinweise. Wissenschaftler der englischen Universität Reading haben einen Zusammenhang zwischen der Zunahme unsichtbarer Klarluft-Turbulenzen und dem Klimawandel nachgewiesen.

Was kann man tun, wenn das Flugzeug in Turbulenzen gerät? „Bleiben Sie angeschnallt, auch wenn die Anschnallzeichen erloschen sind. Damit schützen Sie sich und Ihre Mitreisenden“, sagt Großbongardt. Dabei müsse der Gurt nicht unbedingt fest angezogen werden wie bei Start und Landung, sondern dürfe auch leicht gelockert sein. „Das ist nicht hinderlicher als der Sicherheitsgurt im Auto“, sagt der Luftfahrtexperte.

Welche Rechte haben Flugreisende bei schweren Turbulenzen? Das 1999 verabschiedete Montrealer Abkommen sieht vor, dass man ein Anrecht auf Schadenersatz und Schmerzensgeld hat, wenn man bei Turbulenzen verletzt wird. „Dabei liegt die Obergrenze bei 175.000 Dollar. Diese Haftung ist unabhängig vom Verschulden der Fluggesellschaft“, sagt Großbongardt. Eine Einschränkung gebe es aber: Könne die Fluggesellschaft nachweisen, dass man die Anschnallzeichen missachtet hat, erlösche der Anspruch im Extremfall – und der Flugpassagier könne leer ausgehen, so der Luftfahrtexperte.

Klaus Schmitz

Ich bin Klaus, ein Experte und leidenschaftlicher Autor für Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport. Ich bin stets bestrebt, unseren Lesern fundierte und aktuelle Informationen zu liefern, die sie informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Journalismus und meiner Liebe zur deutschen Sprache bin ich stolz darauf, Teil des Teams von Real Raw News zu sein.

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