Ramadan: Warum gemeinsames Fastenbrechen mit Muslimen Vertrauen schafft

Die Tradition des gemeinsamen Fastenbrechens während des Ramadan hat eine tiefe Bedeutung für die Beziehung zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen. In einer Zeit, in der Verständnis und Respekt für kulturelle Unterschiede entscheidend sind, kann diese Praxis dazu beitragen, Vertrauen und Zusammenhalt in der Gesellschaft zu fördern. Indem Nicht-Muslimen die Möglichkeit gegeben wird, an diesem ritualisierten Akt der Gemeinschaft teilzunehmen, wird die Brücke zwischen den Kulturen gestärkt. Das Fastenbrechen symbolisiert nicht nur den Respekt vor der religiösen Praxis der Muslime, sondern betont auch die gemeinsamen Werte von Solidarität und Mitgefühl. Durch die Teilnahme an diesem Ritual können Vorurteile abgebaut und ein Gefühl der Verbundenheit geschaffen werden, das über religiöse Grenzen hinausgeht.

Index

Vertrauen schaffen durch gemeinsames Fastenbrechen: Ramadan als Chance für Begegnungen

Zuletzt gab es viel Aufregung über die Ramadan-Beleuchtung in deutschen Städten. Schnell waren Menschen verängstigt, dass nun der Islam den öffentlichen Raum okkupiert habe. Hinter der Polarisierung stecken zwei Phänomene: Einerseits bekommt Religion immer weniger Raum in unserer Gesellschaft, sodass viele schnell irritiert sind, sobald es um Religion geht. Andererseits ist noch immer ein großer Teil der Bevölkerung skeptisch gegenüber dem Islam. Das darf nicht als rassistisch oder diskriminierend verurteilt, sondern muss ernst genommen werden. Vertrauen braucht viel Raum für Begegnungen. Die Gestaltung des Zusammenlebens ist ein Prozess. Dabei darf man die Wirkmacht von Gesten nicht unterschätzen.

Iftaressen als Brücke der Verständigung: Religiöse Vielfalt als Bereicherung feiern

In den letzten Tagen gab es deutschlandweit Einladungen von Politikern und Vertretern gesellschaftlicher Institutionen, auch von Moscheegemeinden, zu gemeinsamen Iftaressen. Ich selbst erfahre, wie solche Anlässe geschützte Räume des Austausches bieten. Jetzt könnte man anmerken, dass nur ausgewählte Personen zum Fastenbrechen eingeladen werden. Das stimmt, allerdings sehe ich die Botschaft an alle, NachbarInnen, ArbeitskollegInnen, MitschülerInnen, FreundInnen einzuladen. Ob der Einladende ein Muslim ist, soll keine Rolle spielen.

Würdigung von Vielfalt muss selbstverständlich werden

Auf der anderen Seite wünsche ich mir eine innerislamische Debatte, ob es nicht an der Zeit für die Position ist, dass das Gratulieren und das symbolische Feiern von Weihnachten, Ostern und anderen Festen unserer Mitmenschen selbstverständlicher Teil der eigenen Glaubenspraxis wird – als Würdigung der von Gott gewollten Vielfalt. Heute wird in der islamischen Theologie noch darüber diskutiert wird, ob es erlaubt sei, zum Beispiel zu Weihnachten zu gratulieren. Aber wir Muslime erwarten, dass man uns zu unseren religiösen Anlässen gratuliert und islamische Festtage als offizielle Feiertage anerkennt. Hier wären wir nicht weit weg von einer gefährlichen Identitätspolitik.

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up