Die nordfriesische Insel Sylt stand in den letzten Tagen im Fokus der Öffentlichkeit, nachdem rassistische Äußerungen gegenüber einem Gast in einem Lokal aufgedeckt wurden. Der Vorfall sorgte für großes Entsetzen in der Gesellschaft und führte zu einer breiten Debatte über Rassismus in Deutschland. Nun haben sich auch prominente Stimmen zu Wort gemeldet. Der italienische DJ Gigi D'Agostino, der auf Sylt aufgetreten ist, und der Bundesvorsitzende der Grünen, Robert Habeck, haben sich zu dem Vorfall geäußert.
- Rassismus auf Sylt: DJ Gigi D'Agostino und Robert Habeck äußern sich über Vorfall
- Habeck: Widerliche Pöbeleien wie auf Sylt dürfen keinen Platz haben
- Bar-Betreiber rechtfertigen sich
- Konsequenzen für Beteiligte
- Vorfall auch in Niedersachsen
- SPD zieht Insta-Post zurück
- Expertin sieht in Sylt-Video Normalisierung rechtsextremer Inhalte
Rassismus auf Sylt: DJ Gigi D'Agostino und Robert Habeck äußern sich über Vorfall
Ein schockierendes Video, das in einem Nobel-Lokal auf Sylt aufgenommen wurde, hat bundesweit Empörung ausgelöst. Auf dem Video sind junge Menschen zu sehen, die rassistische Parolen grölen und den Hitlergruß zeigen.
Habeck: Widerliche Pöbeleien wie auf Sylt dürfen keinen Platz haben
Vizekanzler Robert Habeck hat sich bestürzt über den Vorfall geäußert. Die Szenen seien verstörend und absolut inakzeptabel, sagte der Grünen-Politiker. Wer so rumpöbelt, ausgrenzt und faschistische Parolen schreit, greift an, was unser Land zusammenhält.
Bar-Betreiber rechtfertigen sich
Die Betreiber des Lokals haben ihren Umgang mit dem Vorfall gerechtfertigt. Hätte unser Personal zu irgendeinem Zeitpunkt ein solches Verhalten mitbekommen, hätten wir sofort reagiert. Wir hätten umgehend die Polizei verständigt und Strafanzeige gestellt.
Konsequenzen für Beteiligte
Für manche Beteiligte hat das rassistische Gegröle bereits ein berufliches Nachspiel. Die Werbeagentur-Gruppe Serviceplan Group hat einen Mitarbeiter fristlos entlassen, der an dem Vorfall beteiligt war.
Vorfall auch in Niedersachsen
Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art. Schon in den vergangenen Monaten gab es immer wieder Vorfälle, bei denen zu dem Lied Nazi-Parolen gerufen wurden - etwa in Bayern und Mecklenburg-Vorpommern.
SPD zieht Insta-Post zurück
Die SPD wollte am Freitag mit einem Instagram-Post Front machen gegen das rassistische Partygegröle auf Sylt - stieß aber vor allem auf Unverständnis und Kritik und korrigierte sich schließlich.
Expertin sieht in Sylt-Video Normalisierung rechtsextremer Inhalte
Aus Sicht der Expertin Pia Lamberty zeigt das Sylt-Video eine Normalisierung rechtsextremer Inhalte in der Gesellschaft. Ohne dass es irgendeine Form von Widerspruch gibt, werden die sozialen Normen einfach gebrochen.
Rassistische Parolen wie Deutschland den Deutschen - Ausländer raus! werden immer mehr akzeptiert. Rechtsextremismus ist nicht nur ein Problem, das man in Ostdeutschland sieht oder bei Menschen, die ein geringeres Einkommen haben, sondern auch bei höheren Schichten.
Der Song L'amour toujours von Gigi D'Agostino wird immer mehr mit den rassistischen Parolen verknüpft. Das macht ja auch was im Gehirn.
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