Rheinmetall in Weeze: So geht es mit der Kampfjet-Fabrik voran
Die deutsche Rüstungsindustrie erlebt einen bedeutenden Aufschwung: In Weeze, im niederrheinischen Kreis Kleve, entsteht aktuell eine der modernsten Fabriken für Kampfflugzeuge. Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat sich hier niedergelassen und treibt den Bau der High-Tech-Anlage voran. Die Produktion von Taifun-Kampfjets, einer der modernsten Kampfjet-Generationen, soll in Kürze starten. Die Erwartungen sind groß, denn die Fabrik soll nicht nur Arbeitsplätze schaffen, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur Stärkung der deutschen Verteidigungskapazitäten leisten.
Der erste Eindruck: Verkehr am Airport
Es ist ungewöhnlich viel Verkehr am Airport. Doch viele der Fahrzeuge zieht es gar nicht zum Parkplatz des Flughafens, sondern direkt daran vorbei in Richtung des Tanklagers in der Nähe der Start-und-Lande-Bahn.
Bau der Kampfjet-Fabrik
An der schmalen Straße regelt eine Baustellenampel den Verkehr, damit es bei dem regen Betrieb noch einigermaßen geregelt zugeht. Denn direkt dahinter entsteht die neue Kampfjet-Fabrik von Rheinmetall.
Lastwagen bringen Material, sie müssen vorbei an großen Transportern, die viele Autos geladen haben. Auch die müssen hier durch, denn neben der Rheinmetall-Baustelle liegt das Gelände eines niederländischen Unternehmens, das sich auf Import und Export von Fahrzeugen spezialisiert hat.
Ein wichtiger Coup für die Gemeinde
Betrieb, der aber auch zeigt, welche Bedeutung die Kampfjet-Firma für den Airport und Weeze hat. Der Gemeinde ist damit ein echter Coup gelungen, und jetzt soll auch alles dafür getan werden, dass es an der Baustelle reibungslos läuft.
Und offenbar gehen die Arbeiten zügig voran. Das Projekt befindet sich voll im Zeitplan, Ziel ist die Fertigstellung im Frühjahr 2025, sagt Rheinmetallsprecher Oliver Hoffmann.
Baustellenfortschritt
Der Stahlbau der Produktionshalle ist abgeschlossen, die Fassade ist dort zum Teil bereits montiert. Zudem sind beispielsweise der Rohbau der Lagerhalle abgeschlossen und die Fundamente des Bürogebäudes fertiggestellt. Aktuell arbeiten auf der Baustelle täglich etwa 60 Menschen.
Ausbildung in den USA
Während der Bau auf Hochtouren läuft, ist der Rüstungskonzern bereits dabei, die entsprechenden Mitarbeiter für die Fabrik auszubilden. Wie berichtet, passiert das in Palmdale in Kalifornien bei der Firma Northrop Grumman.
Die Firma ist bei dem Kampfjet-Projekt mit im Boot. Bei seinem Besuch in den USA hatte sich auch Ministerpräsident Hendrik Wüst vor Ort ein Bild von dem ganz besonderen Ausbildungsprojekt gemacht.
Know-how-Transfer
Das Projekt sei ein hervorragendes Beispiel für Know-how-Transfer, hatte Wüst bei dem Termin gesagt.
Rheinmetall-Mitarbeiter in Ausbildung
Insgesamt werden hier für die Prozesse rund um die F35 circa 100 Rheinmetall-Mitarbeiter unterschiedlicher Disziplinen ausgebildet, erläutert Rheinmetall-Sprecher Hoffmann.
Die Mitarbeiter werden für die Dauer ihrer Ausbildungszeit vor Ort in Palmdale in einem Hotel oder in Wohnungen untergebracht, die für diesen Zeitraum von Rheinmetall angemietet werden.
Zukunft der Fabrik
Insgesamt sollen in der Fabrik später rund 400 Beschäftigte arbeiten. Die Experten, die in Kalifornien geschult wurden, sollen dann wiederum die neuen Mitarbeiter in Weeze anleiten.
In dem neuen Produktionswerk von Rheinmetall Aviation Services in Weeze soll der Mittelrumpf des F-35A produziert werden. In Weeze rechnet man mit maximal 36 Mittelrumpfteilen pro Jahr.
Die Kampfjet-Teile aus Weeze werden in der Endfertigungslinie von Lockheed Martin in den USA mit anderen Bauteilen zum hochmodernen Kampfjet zusammengesetzt. Die weitere Endmontage findet in Italien und Japan statt.
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