Rundgang auf der Konverter-Baustelle in Meerbusch
Am Freitag, den 14. Mai 2022, fand ein Rundgang auf der Konverter-Baustelle in Meerbusch statt. Zahlreiche Gäste hatten sich zu diesem besonderen Ereignis angemeldet, um einen Einblick in den aktuellen Baustellenzustand zu erhalten. Die Konverter-Baustelle, die Teil eines umfassenden Infrastrukturprojekts ist, soll die regionale Verkehrssicherheit verbessern und die Wirtschaftsentwicklung in der Region fördern.
Riesiger Konverter auf dem Weg in Meerbusch
Für das ungeübte Auge sieht es aus, als würde auf den Feldern südlich eine kleine Stadt aus dem Boden gestampft. Doch Menschen wird es hier in Zukunft nicht geben – wohl aber riesige Maschinen, die einen Beitrag zur Energiewende in Deutschland leisten.
Wo vor einem Jahr noch Acker war, zieht Siemens gerade im Auftrag des Versorgungsnetzbetreibers Amprion die Konverteranlage in die Höhe – ein Großprojekt, dessen Dimensionen man inzwischen gut erahnen kann. „Wir hatten hier sechs Monate fast nur schlechtes Wetter, aber der Bau schreitet trotzdem voran“, sagt Bauleiterin Birgit Arendt von Siemens Energy. Der Zeitplan steht, die Anlage soll 2026 oder 2027 ans Netz gehen.
Das Herz der Energiewende: Konverter-Baustelle in Meerbusch wächst
INFOBeitrag zur Energiewende: Der Konverter stellt einen Knotenpunkt zwischen den Stromtrassen A-Nord und Ultranet dar. Über diese Verbindung wird Strom von den Windparks in Norddeutschland zu den Industriezentren in Baden-Württemberg geleitet. Mit der Fertigstellung der Arbeiten rechnet Amprion 2026. Die Aufgabe des Konverters ist die einer Mittelstation auf der Stromtrasse, die künftig die Leitungen A-Nord und Ultranet verbinden und so den aus Windenergie erzeugten Strom von der Nordseeküste zur Industrie in Baden-Württemberg bringen wird.
Bereits seit Ende des vergangenen Jahres werden im Außenbereich der 13 Hektar großen Anlage Bäume gepflanzt, ebenfalls mit Pflanzen bestückte Erdwälle sollen aus dem für den Konverterbau abgetragenen Boden aufgeschüttet werden. „Der ursprüngliche Boden war hier sehr lehmig, er hätte das Gewicht der Hallen nicht getragen. Deswegen mussten wir ihn austauschen und werden den natürlichen Boden als Erdwall aufschütten, um dafür zu sorgen, dass sich der Konverter möglichst gut in die Landschaft einfügt“, sagt Paul Wirachowski, Leiter der Bautechnik.
Größtes Energiesymbol Nordrhein-Westfalens entsteht in Meerbusch
Zu diesem Konzept gehört außerdem ein 15 Meter hohes Rankgerüst, das sich aus Blickrichtung Osterath sowie zur Bahntrasse hin um die Anlage ziehen wird und dessen Grundpfeiler mit über 100 Pfählen bereits im Boden verankert sind.
Die eigentlichen Hallen des Konverters werden mit einer Maximalhöhe von 18 Metern nicht mehr zu weit über dieses Gerüst herausragen. Die noch im Rohbau befindlichen Hallen haben ihre Endhöhe bereits erreicht. Farblich gestaltet werden sollen diese Bauwerke aber nicht.
In die noch halb offenen Trafohallen führen bereits Schienen, über die zwölf Tonnen schwere Anlagen hineingefahren werden. Ein weiterer Trafo wird als Ersatz auf dem Gelände aufbewahrt. „Die Trafos kommen Ende des Jahres, sie werden nachts per Schwertransporter angefahren“ kündigt Joelle Bouillon an, Pressesprecherin des zukünftigen Konverter-Betreibers Amprion. Erst danach werden die Hallen zugebaut.
Ebenfalls fertig sind die drei Sickerbecken, denn die Anlage wird nicht an das Meerbuscher Kanalnetz angeschlossen. Unterirdische Rohrsysteme leiten etwa Regenwasser in die Becken. Dort sind die Ausgänge der Rohre über eine Schwelle vom Rest der Fläche getrennt, so, dass Sedimente oder anderer Schmutz nicht ins Hauptbecken gelangen können.
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