Schlafstörungen führen zu Rekordzahl an Krankschreibungen
In Deutschland haben Schlafstörungen im vergangenen Jahr zu so vielen Krankschreibungen wie nie zuvor geführt. Nach Auswertungen der AOK Rheinland/Hamburg haben sich seit 2004 die Fälle körperlich bedingter Schlafstörungen verdreifacht und die Fälle psychisch begründeter Schlafstörungen versiebenfacht.
Zahlen und Fakten
Die Zahl körperlich begründeter Schlafstörungen lag 2023 bei 1,93 Krankenscheinen je 100 berufstätig Versicherten, die Zahl psychisch bedingter Schlafstörungen bei 0,34 Krankenscheinen je 100 berufstätigen Versicherten. Die Daten basieren auf Auswertungen des Instituts für betriebliche Gesundheitsförderung (BGFI) der AOK Rheinland/Hamburg.
Betroffene Gruppen
Ältere Beschäftigte sind laut AOK in beiden Diagnosegruppen vor allem betroffen. So haben Schlafstörungen mit körperlicher Ursache 2023 bei den Über-60-Jährigen mehr als zehnmal so viele Fehltage (65,9 Tage je 100 Beschäftigte) wie bei den Unter-20-Jährigen (5,5). Bei den psychisch bedingten Schlafstörungen sind es bei den Über-60-Jährigen 21,5 Fehltage je 100 Beschäftigte und bei den Unter-20-Jährigen 1,9.
Branche mit höchstem Betroffenheitsgrad
Von psychisch bedingten Schlafstörungen ist die Pflegebranche besonders stark betroffen, hieß es. Ihre Beschäftigten seien 2023 auf über 21 Tage je 100 Beschäftigte gekommen. Bei Schlafstörungen, die von körperlichen Problemen ausgelöst werden, hätten Mitarbeitende in der Metallerzeugung mit rund 63 Fehltagen je 100 Beschäftigte vorn gelegen.
Folgen von Schlafstörungen
Die Folgen von Schlafstörungen können gravierend sein. Eine gestörte Nachtruhe wirke sich häufig nachteilig auf die Gesundheit der Betroffenen aus, sagte Sabine Deutscher, Vorstandsmitglied der AOK Rheinland/Hamburg. Wer schlecht schlafe, sei tagsüber müde, unkonzentriert und oft gereizt. Reaktionsvermögen und Problemlösungsfähigkeit könnten eingeschränkt sein. Langfristig steigt bei chronischem Schlafmangel das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Demenz, Übergewicht oder Depressionen, mahnte Deutscher. Sie rate Betroffenen, sich frühzeitig Unterstützung zu suchen. Bei schweren Schlafstörungen sei eine medizinische Beratung unbedingt angeraten.
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