Stillender Hunger: Berührender Film über Kinderarmut in Düsseldorf
In der rheinischen Metropole Düsseldorf gibt es eine traurige Realität, die vielen Bürgern nicht bekannt ist: Kinderarmut. Täglich müssen hunderte von Kindern mit dem Gefühl des Hungers leben, weil ihre Eltern nicht genug Geld haben, um ihnen ein ausreichendes Essen zu bieten. Ein berührender Film zeigt jetzt auf, wie sich diese herzzerreißende Situation auf die jungen Menschen auswirkt. Der Film Stillender Hunger dokumentiert die Schicksale von Kindern, die in Armut leben müssen und trotzdem nicht aufgeben. Eine bewegende Geschichte, die zum Nachdenken anregt und zum Handeln aufruft.
Die dunkle Seite von Düsseldorf: Ein Film über Kindernährungskrise in der Stadt
Filmemacherin Eren Önsöz hat für ihre Dokumentation „Stiller Hunger“ Menschen in Düsseldorf begleitet, für die Armut zum Alltag gehört. Beispielsweise das ehrenamtliche Team der „Tafel“ und der „Kindertafel“, die durch die Stadt fahren und Lebensmittelspenden einsammeln, die später an Bedürftige verteilt werden.
Die Kindertafel unterstützt derzeit täglich 2500 Kinder in Düsseldorf. Önsöz lässt einen alleinerziehenden Vater zu Wort kommen, der berufsunfähig geworden ist und nur mit viel Mühe seine Kinder versorgen kann. Ein Kinobesuch ist genauso wenig im Budget wie Karussellfahren auf der Kirmes. Um ihnen überhaupt etwas bieten zu können, isst er selbst tagelang trockenes Brot.
Denn die kleine Familie hat nur 200 Euro pro Monat zur Verfügung. Davon müssen Lebensmittel, Bekleidung und Drogerieartikel bezahlt werden. Auf den Tisch kommen dann häufig Nudeln, die sind billig und machen satt. Aber sie sind nicht gesund, und so entsteht auf Dauer ein sogenannter stiller Hunger. Gemeint ist damit, dass zwar Kalorien aufgenommen werden, es aber an Vitaminen und Mineralstoffen fehlt.
Stillender Hunger im Rheinland: Dokumentation über Kinderarmut in Düsseldorf
Diese Familie ist kein Einzelschicksal. Laut Unicef leben rund eine Million Kinder in Deutschland mit dem Risiko dauerhaft von Armut betroffen zu sein. Dafür hat die Organisation 39 Staaten untersucht. Deutschland ist dabei auf dem unrühmlichen 25. Platz gelandet.
Dauerhaft von Armut betroffen zu sein bedeutet, dass sich die Eltern nicht leisten können, ausreichend zu heizen, neue Kleidung zu kaufen und genügend, vor allem gesundes Essen auf den Tisch zu bringen. In Deutschland betrifft das rund 800.000 Kinder – in NRW jedes fünfte Kind. Diese Zahl gilt auch für eine reiche Stadt wie Düsseldorf.
Die Dokumentation „Stiller Hunger“ ist Teil des weltweiten Projekts 10Children.org, initiiert von der Theatermacherin Liesbeth Coltof und Dirk Meyer. Zu diesem Projekt entstand auch die Inszenierung „Das Pommes Paradies“. Ein Stück, das sich mit den Auswirkungen von Armut in einer reichen Gesellschaft auseinandersetzt und ab 11. Oktober wieder auf die Bühne des Jungen Schauspiels an der Münsterstraße kommt.
Ebenfalls Premiere hatte am Montag der Kurzfilm „Starfood – Sushi im Weltall“, den Regisseur Daniel Raboldt mit Jugendlichen realisierte, die sich darin mit dem Ungleichgewicht zwischen preiswertem ungesunden Junk Food und einer ausgewogenen leckeren Mahlzeit auseinandersetzen.
Das Jugendamt Düsseldorf hat ein Jahr lang Rezeptvorschläge von Kindern für ein gesundes Essen gesammelt. Daraus wird im kommenden Jahr ein Kochbuch entstehen. Infos zu Aufführungszeiten von „Das Pommes Paradies“ und Tickets unter: www.dhaus.de
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