Ukraine: Kreml bezeichnet Raketen-Einschlag in Kinderspital als 'PR-Aktion' Kiews
In einer umstrittenen Aussage hat das Kreml den Raketen-Einschlag in ein Kinderspital in der Ukraine als PR-Aktion der ukrainischen Regierung bezeichnet. Diese umstrittene Behauptung löste weltweite Empörung aus, da die russische Regierung damit den Vorwurf erhebt, dass die Ukraine selbst für den Angriff auf das Krankenhaus verantwortlich sei. Die internationale Gemeinschaft verurteilt den Angriff auf das Krankenhaus als Kriegsverbrechen und fordert eine unabhängige Untersuchung des Vorfalls. Die Ukraine selbst bestreitet jegliche Verantwortung für den Angriff und wirft Russland vor, Kriegsverbrechen zu begehen.
Kreml wirft Kiew vor, PRAktion aus einer Tragödie zu machen
Der Kremlsprecher Dmitri Peskow hat am Dienstagnachmittag behauptet, dass die Ukrainer so ungeschickt beim Einsatz ihrer Flugabwehr waren, dass eine dieser Raketen in einem Krankenhaus eingeschlagen sei. Er machte dies in einem Interview mit dem russischen Staatsfernsehen publik.
Nun versuche Kiew, diese Tragödie als Hintergrund für die Teilnahme von Präsident Wolodymyr Selenskyj beim Nato-Gipfel auszuschlachten. Im Gegensatz zu den Beteuerungen aus Moskau macht das UN-Menschenrechtsbüro Russland für den Beschuss verantwortlich.
Russische Rakete trifft Kinderklinik in Kiew
Bei dem Einschlag am Montag war das Krankenhaus schwer beschädigt worden. Offiziellen Angaben nach wurden mindestens 2 Erwachsene getötet, darunter eine Ärztin. Weitere 32 Menschen wurden verletzt, darunter 8 Kinder.
Insgesamt wurden bei dem russischen Angriff, der auch mehrere Wohnhäuser zerstörte, nach jüngsten Angaben über 30 Menschen allein in Kiew getötet. Die Zahl der Opfer könnte noch steigen.
Russland beschuldigt Ukraine, Zivilisten zu opfern
Russland beschuldigt die Ukraine, Zivilisten zu opfern, wenn sie ihre Flugabwehr einsetzt. Russische Raketen treffen regelmäßig ukrainische Städte und töten dabei auch immer wieder Zivilisten. Bei Einschlägen mit vielen Toten behauptet Russland dann oft, das ukrainische Militär habe durch den Einsatz der Flugabwehr die Treffer an dem zivilen Objekt verursacht.
Pesko beklagte nun in dem Zusammenhang, dass die russischen Aussagen dazu im Westen wenig Gehör fänden. Allerdings hat auch Kiew schon nach eigenen Attacken, die zivile Opfer forderten, der russischen Flugabwehr dafür die Schuld gegeben.
UN-Menschenrechtsbüro macht Russland verantwortlich
Im aktuellen Fall wurde das Kinderkrankenhaus nach vorläufigen Untersuchungen des UN-Menschenrechtsbüros jedenfalls von einer russischen Rakete des Typs Kh-101 (Ch-101) direkt getroffen. Die Experten hätten Videoaufnahmen ausgewertet und die Schäden vor Ort direkt untersucht, sagte Danielle Bell, die Leiterin der Beobachtermission für Menschenrechte der Vereinten Nationen in der Ukraine.
Sie nennt dies „einen der ungeheuerlichsten Angriffe, die wir seit Beginn der Invasion erlebt haben“.
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