USA: Täglicher Cannabiskonsum überholt tägliches Rauchen

USA: Täglicher Cannabiskonsum überholt tägliches Rauchen

Erstmals in der Geschichte der Vereinigten Staaten hat der tägliche Konsum von Cannabis den täglichen Zigarettenkonsum überholt. Laut einer aktuellen Studie des National Institute on Drug Abuse (NIDA) haben im Jahr 2020 mehr als 12 Millionen Erwachsene in den USA täglich Cannabis konsumiert, während nur etwa 10 Millionen Menschen täglich Zigaretten rauchten. Dieser Trend markiert einen bedeutenden Wandel in den Konsumgewohnheiten der US-Bevölkerung und wirft Fragen nach den Auswirkungen auf die Gesundheit und die Gesellschaft auf. In diesem Artikel werden wir die Hintergründe und Konsequenzen dieser Entwicklung näher untersuchen.

USA: Täglicher Cannabiskonsum überholt tägliches Rauchen

Erstmals in der Geschichte der USA ist der tägliche oder fast tägliche Konsum von Cannabis weiter verbreitet als der Alkoholkonsum. Dies geht aus einer Analyse von Daten hervor, die bei Erhebungen über vier Jahrzehnte gesammelt wurden.

Die Erkenntnisse, die auf dem National Survey on Drug Use and Health basieren, wurden am Mittwoch in der Fachzeitschrift Addiction veröffentlicht. Demnach ist der Konsum von Alkohol zwar noch immer weiter verbreitet, jedoch war 2022 das erste Jahr, in dem die intensive Nutzung von Cannabis den hochfrequenten Konsum von Alkohol hinter sich ließ.

Laut Jonathan Caulkins, dem Autor der Studie von der Carnegie Mellon University, der zu Cannabispolitik forscht, konsumieren etwa 40 Prozent der derzeitigen Cannabisnutzer täglich oder fast täglich. Ein Muster, das eher mit Tabakkonsum als mit typischem Alkoholkonsum in Verbindung gebracht wird, sagte Caulkins.

Die Studie ergab, dass im Jahr 2022 in den USA schätzungsweise 17,7 Millionen Menschen Cannabis täglich oder nahezu täglich konsumierten - verglichen mit 14,7 Millionen Amerikanern, die in einer vergleichbaren Frequenz Alkohol tranken.

Von 1992 bis 2022 nahm die Pro-Kopf-Rate derer, die von täglichem oder fast täglichem Cannabiskonsum berichteten, um das 15-Fache zu. Der Trend spiegelt einen Wandel der Politik wider. Die meisten US-Bundesstaaten erlauben inzwischen den medizinischen oder anderweitigen Konsum von Cannabis, auch wenn es auf Bundesebene weiter verboten ist.

Der Forscher David Gorelick von der University of Maryland School of Medicine warnt, dass ein häufigerer Konsum auch eine höhere Wahrscheinlichkeit einer Abhängigkeit von Cannabis mit sich bringe. Die Zahl der täglichen Konsumenten lege nahe, dass bei mehr Menschen ein Risiko für einen problematischen Konsum oder eine Abhängigkeit bestehe, sagte Gorelick.

Ein intensiver Konsum steigere auch das Risiko, eine Psychose zu entwickeln, bei der Betroffene den Kontakt zur Realität verlören, sagte er.