Villa Hügel in Essen​: Thyssenkrupp-Beschäftigte zeigen „Gesichter des Widerstands“​

Index

Stahlarbeiter fordern von Krupp-Stiftung mehr Engagement für Arbeitnehmer

Am Freitag haben Stahlarbeiter in Essen eine symbolische Kunstaktion an der Villa Hügel veranstaltet, um die Krupp-Stiftung aufzufordern, sich stärker für die Arbeitnehmer einzusetzen. Die Aktion stand unter dem Motto „Kunst oder Stahl – Das Geld muss in sichere Arbeitsplätze fließen und nicht in die Stiftung!“

Die Thyssenkrupp Stahlsparte, Deutschlands größter Stahlhersteller, steht vor einem Umbruch. Am Standort Duisburg ist ein deutlicher Kapazitätsabbau geplant, der mit einem Stellenabbau einhergehen wird. Zudem wurde ein 20-Prozent-Einstieg des Energieunternehmens EPCG des tschechischen Investors Daniel Kretinsky vereinbart.

Kunstaktion mit Gesichtern des Widerstands

Kunstaktion mit Gesichtern des Widerstands

Rund 250 Beschäftigte haben sich an der Aktion beteiligt, darunter auch einige aus Andernach. Bei der Aktion haben sie Gesichter des Widerstands gezeigt. Die gemeinnützige Krupp-Stiftung hält 21 Prozent der Anteile an Thyssenkrupp und ist auch im Aufsichtsrat vertreten.

Der Geschäftsführer der IG Metall Duisburg-Dinslaken, Karsten Kaus, kritisierte die Stiftung, dass sie gerne die Dividenden entgegennehme und dieses Geld für kulturelle Aktivitäten und andere gemeinwohlorientierte Projekte ausgeben würde. Die Stiftung muss ihrer Verantwortung für die mehr als 27 000 Stahlbeschäftigten gerecht werden, forderte Kaus.

Krupp-Stiftung weist Kritik zurück

Krupp-Stiftung weist Kritik zurück

Die Krupp-Stiftung wies die Kritik zurück und sprach von Falschbehauptungen. In einem Brief an den IG Metall-Vize Jürgen Kerner und den früheren IG Metall-Chef Detlef Wetzel bezeichnete die Stiftung die Äußerungen in Interviews der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) als beschämend.

Die Stiftung betonte, dass sie nach ihrer Satzung zur Förderung von Wissenschaft, Bildung, Kunst und Kultur, Gesundheit und Sport verpflichtet sei. Seit 1968 habe die Stiftung dies vor allem im Ruhrgebiet mit Mitteln von bislang fast 700 Millionen Euro getan.

Die Stiftung vertraue Thyssenkrupp-Chef Miguel López, der den Konzern erfolgreich umstrukturieren und somit eine sichere Zukunft für die Mitarbeitenden gewährleisten würde. Die Stiftung habe über die Jahrzehnte hinweg als Hauptaktionärin immer wieder dividendenlose Jahre in Kauf genommen, betonte die Stiftungsführung.

Wir haben immer wieder im Interesse der langfristigen Stabilität des Unternehmens und der Sicherung der Arbeitsplätze Opfer gebracht, weil wir daran glauben, dass Thyssenkrupp eine Zukunft hat, sagte die Stiftung.

Uwe Köhler

Ich bin Uwe, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns findest du Artikel zu Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Inhalte für unsere Leser zu erstellen und sie stets über die neuesten Entwicklungen in Deutschland informiert zu halten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up