Wehrpflicht für Frauen: 'Hier sollte man Gleichberechtigung herstellen'
Die Debatte um die Wehrpflicht für Frauen gewinnt an Dynamik. Im Zuge der Gleichstellung der Geschlechter fordern viele, dass Frauen künftig ebenfalls zum Militärdienst herangezogen werden sollten. Die Begründung: Wenn Frauen in allen anderen Bereichen der Gesellschaft gleiche Rechte haben, warum sollten sie dann nicht auch die Verpflichtung haben, ihren Beitrag zur Verteidigung des Landes zu leisten? Die Diskussion wird kontrovers geführt, aber viele sind sich einig: Gleichberechtigung kann nicht nur auf dem Papier bestehen, sondern muss auch in der Praxis umgesetzt werden.
Wehrpflicht für Frauen: Gleichberechtigung fordert Generalinspekteur
Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, fordert die Einführung der Wehrpflicht auch für Frauen. Dies würde eine Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen im Verteidigungsbereich bedeuten.
„Wir haben im Moment eine ausgesetzte Wehrpflicht, die laut Grundgesetz allein auf die männliche Bevölkerung zielt. Hier sollte man Gleichberechtigung herstellen – aber dazu brauchen wir erst eine entsprechende politische und gesellschaftliche Diskussion“, sagte Breuer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Wehrpflicht soll auch für Frauen gelten
In Deutschland gibt es derzeit keine Wehrpflicht, seit sie 2011 unter Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) nach 55 Jahren ausgesetzt wurde. Dies bedeutete auch die Abschaffung des Wehr- und Zivildienstes.
Der Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat jedoch im Juni Pläne für ein neues Wehrdienstmodell vorgestellt. Das neue Modell soll aus einem Grundwehrdienst von sechs Monaten mit einer Option für zusätzlichen freiwilligen Wehrdienst bis zu 17 Monaten bestehen.
Dazu soll eine verpflichtende Erfassung eingeführt werden, in der junge Männer ihre Bereitschaft und Fähigkeit zu einem Wehrdienst benennen müssen. Junge Frauen könnten dies auch tun.
Gleichberechtigung im Verteidigungsbereich
Der Generalinspekteur sprach sich für Pistorius' Modell aus. „Militärisch betrachtet brauchen wir eine Aufwuchsfähigkeit, nicht zuletzt mit Blick auf die Planungen der Nato.“ Deutschland sei die zentrale Drehscheibe für das Bündnis.
„Insgesamt liegt unser Bedarf bei über 400.000 Zeit- und Berufssoldaten sowie Reservisten. Um diesen Bedarf zu decken, brauchen wir ungefähr 100.000 Reservisten zusätzlich“, sagte der Generalinspekteur.
Dies könne das neue Modell zunächst decken. Aber: „Ganz ohne verpflichtende Anteile wird es dabei nicht gehen.“
Wehrpflicht für Frauen?
Die Wehrpflicht für Frauen ist ein Thema, das in Deutschland kontrovers diskutiert wird. Während einige die Gleichberechtigung im Verteidigungsbereich fordern, sehen andere die Wehrpflicht für Frauen als nicht gerecht an.
Der Generalinspekteur betont jedoch, dass die Wehrpflicht für alle Geschlechter gelten sollte, um die Gleichberechtigung im Verteidigungsbereich zu gewährleisten.
Die politische und gesellschaftliche Diskussion über die Wehrpflicht für Frauen hat begonnen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Debatte entwickeln wird.
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