Windräder​ in NRW: Kippeln neue Anlage bald?

Experten warnen vor Sicherheitsrisiken bei neuen Windrädern in NRW

Ein Beschluss der Landesregierung zum Jahresbeginn hat zu Besorgnis bei Fachleuten für die Sicherheit neuer Windräder in Nordrhein-Westfalen geführt. Die Änderung der Landesbauordnung hat zu einer entscheidenden Verschiebung der Verantwortung bei der Errichtung von Windkraftanlagen geführt.

Früher mussten Windkraftanlagen durch die Bauaufsicht genehmigt werden. Prüfämter und -ingenieure kontrollierten die Planungen und die Arbeit auf den Baustellen. Dieser Prozess sollte sicherstellen, dass die Anlagen sicher und zuverlässig arbeiten.

Jetzt jedoch können die kompletten Windräder – inklusive Fundament und Betonturm – nach der Maschinenrichtlinie der Europäischen Union verkauft, geliefert und „einfach aufgebaut werden, ohne Kontrolle durch die Bauaufsicht“, warnte Professor Josef Hegger von der Ingenieurkammer-Bau NRW. Bis 2023 war er Inhaber des Lehrstuhls für Massivbau der RWTH Aachen.

Das CE-Kennzeichen genügt als Nachweis, dass der Hersteller alle EU-Vorgaben einhält. „Das CE-Kennzeichen ist nicht gleichzusetzen mit einer umfassenden Prüfung durch die Bauaufsicht“, betonte Professor Hegger. Die Folgen dieser Änderung sind besorgniserregend, da die Sicherheit der Anlagen nicht mehr gewährleistet ist.

Fachleute fürchten, dass die Sicherheit der Bevölkerung und der Umwelt gefährdet wird, wenn Windräder ohne angemessene Überwachung und Kontrolle errichtet werden. Die Landesregierung sollte dringend überprüfen, ob die Änderung der Landesbauordnung tatsächlich im Sinne der Sicherheit und des Umweltschutzes ist.

Die Ingenieurkammer-Bau NRW und andere Fachverbände fordern eine Rückkehr zur alten Praxis, bei der die Bauaufsicht eine umfassende Prüfung der Windkraftanlagen durchführt. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Anlagen sicher und zuverlässig arbeiten.