Zwei Biennalen locken Kunstfreunde nach Belgien

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Zwei Biennalen locken Kunstfreunde nach Belgien

Belgien wird in diesem Jahr zum Treffpunkt für Kunstliebhaber aus aller Welt. Vom 14. Juni bis 26. Oktober 2023 finden in verschiedenen Städten des Landes gleich zwei Biennalen statt, die Besucher aus aller Welt anlocken werden. Die Biennale de la Photographie et des Arts Visuels in Liège und die Biennale de l'Image Possible in Bierset widmen sich der Präsentation von Kunstwerken aus den Bereichen Fotografie, Video, Installation und Performance. Dabei werden sowohl etablierte Künstler als auch Nachwuchstalente ihre Werke präsentieren.

Kunst trifft Geschichte in Brügge, Belgien: Eine Insel der Kreativität auf der Nordsee

Der Kultfilm von Martin McDonagh führt auf die falsche Fährte, wenn man einen zutreffenden Eindruck von der belgischen Stadt gewinnen will. Hier herrscht reinste Mittelalter-Idylle. Um dem allzu musealen Unesco-Weltkulturerbe eine zeitgenössische Kreativspritze zu verpassen, hat die vierte Ausgabe der Triennale Brügge Künstler und Architekten eingeladen, ortsbezogene Projekte zu realisieren.

„Spaces of Possibility“

„Spaces of Possibility“

Das Motto der Triennale lautet Spaces of Possibility, das die beiden Kuratorinnen Shendy Gardin und Sevie Tsampalla der bis 1. September laufenden Open-Air-Ausstellung mit auf den Weg gegeben haben. Nichts ist unmöglich – der Slogan beschreibt die Philosophie dieser Triennale, an der einfallsreiche Köpfe aus zehn Ländern mitwirken.

Mona Hatoum zeigt in ihrem Werk Full Swing eine Untergrundpassage im Garten der psychiatrischen Klinik Onzelievevrouw. Schwarze Steine, eingefasst von Metallgittern, kennzeichnen den Ort und führen zu einer schmalen Treppe. Überraschung: Dort erwartet uns eine Schaukel. Doch sie ist eingeklemmt in den Kellerkorridor, da vergeht einem die Lust auf spielerisches Hin- und Herschwingen.

Fabric of Life

Die Triennale am Meer läuft bis 3. November. Der Titel Fabric of Life beschreibt das Motto von Beaufort 24. Die Ausstellung findet in Zeebrugge am Meer statt und umspannt die gesamte belgische Nordseeküste – immerhin eine Strecke von 65 Kilometern.

Architekturbezogene Interventionen wie jene von Mona Hatoum drücken der Triennale Brügge ihren Stempel auf. Am deutlichsten sichtbar wird das bei dem Tower of Balance, den das Bangkok Project Studio in der Nähe des König-Albert-I.-Parks errichtet hat.

Shingo Masuda und Katsuhisa Otsubo haben ein weiteres Projekt realisiert, das die Philosophie der Triennale widerspiegelt: Höchstmögliche Sparsamkeit ist Trumpf bei ihren Projekten, deren Ausgangsfrage stets lautet: Is it truly necessary?

Léone Drapeaud, Manuel León Fanjul und Johnny Leyadas vom belgischen Architekturtrio Traumnovelle haben den Innenhof der Stadshallen aus dem 13. Jahrhundert mit einem umlaufenden Baugerüst versehen. Die Planen, die ihre Installation Joyful Apocalypse umspielen, lassen an Christos Verhüllungsaktionen denken, geben dieser Bühne, auf der das Publikum zuschauen und selbst agieren kann, aber auch etwas Provisorisches.

Die Parks und Gärten der Stadt sind bevorzugte Tatorte der Triennale-Teilnehmer. Im Garten des ehemaligen Kapuzinerklosters haben Florian Isenburg und Jing Liu vom New Yorker Architekturbüro So-Il die Wege mit einem eleganten Hightech-Gewebe überspannt.

Mariana Castillo Deball gibt im Professor-Dr.-J.-Sebrechts-Park eine Kostprobe des erweiterten Skulpturenbegriffs, dem Joseph Beuys einst zum Durchbruch verhalf. Wenn Firesong for the bees, a tree of clay nach dem Ende der Triennale abgebaut wird, gelangen die Stöcke in ihre Obhut.

Ivan Morison zeigt in seinem Werk Star of the Sea am Strand von Zeebrugge ein Mittelding aus Sandburg und Bunker, bekrönt durch sechs Schornsteine. Das Gemeinschaftsprojekt beider Triennalen widmet sich den Befestigungsanlagen aus dem Zweiten Weltkrieg.

Die Triennale Brügge 2024 läuft bis 1. September. Die Ausstellung trägt den Titel Spaces of Possibility. Mehr Informationen finden Sie unter www.triennalebrugge.be/en.

Die Triennale am Meer, Beaufort 24, läuft bis 3. November. Mehr Informationen finden Sie unter www.triennalebeaufort.be/de.

Uwe Köhler

Ich bin Uwe, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns findest du Artikel zu Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Inhalte für unsere Leser zu erstellen und sie stets über die neuesten Entwicklungen in Deutschland informiert zu halten.

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