Kritik am neuen geldpolitischen Ansatz der Europäischen Zentralbank

Die Europäische Zentralbank steht derzeit im Fokus der Kritik aufgrund ihres neuen geldpolitischen Ansatzes. Experten und Ökonomen haben Bedenken geäußert bezüglich der Wirksamkeit und Nachhaltigkeit dieser neuen Maßnahmen. Insbesondere die negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Finanzmärkte werden diskutiert. Kritiker bemängeln, dass die EZB möglicherweise zu weit geht und damit Risiken für die Stabilität des Finanzsystems schafft. Diese Debatte zeigt, dass die Entscheidungen der Zentralbank weitreichende Konsequenzen haben können und daher sorgfältig abgewogen werden müssen.

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Kritik an neuer Geldpolitik der EZB: Ungleichverteilung von Liquidität im Euroraum

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren geänderten geldpolitischen Handlungsrahmen vorgestellt. Er umfasst Instrumente und Verfahren, mit denen sie ihre Geldpolitik durchführt. Die Änderung erfolgte, da die stark expansive Geldpolitik von 2015 bis 2022 bewirkte, dass Banken immens hohe Guthaben auf ihren Konten bei der EZB haben. Insgesamt übersteigt diese Liquidität den eigentlichen Bedarf bei Weitem, und – problematisch – sie ist extrem ungleich über die Banken im Euroraum verteilt. Die Überschussliquidität sinkt derzeit „automatisch“. In dem geänderten Handlungsrahmen soll der weitere Abbau unproblematisch erfolgen.

Drei Punkte sind hier wesentlich:

  1. Die zentrale Rolle bei der Liquiditätsversorgung der Banken soll die Kreditvergabe der EZB an die Banken spielen. Das ist überzeugend. Es erlaubt allen Banken, also auch denen, die nicht in Liquidität schwimmen, einfach notwendige Liquidität zu bekommen.
  2. Der Abstand zwischen dem Guthabenzins bei der EZB (derzeit vier Prozent) und dem Kreditzins (derzeit 4,5 Prozent) soll reduziert werden. Auch das ist grundsätzlich nachvollziehbar. Alle Banken haben dann ähnliche Liquiditätskosten, Geldpolitik wirkt im gesamten Euroraum somit einheitlich.

EZB-Handlungsrahmen in der Kritik: Bankenüberschussliquidität und strukturelle Wertpapierportfolios

EZB-Handlungsrahmen in der Kritik: Bankenüberschussliquidität und strukturelle Wertpapierportfolios

Allerdings wäre flankierend die Einführung eines sogenannten Two-Tier-Systems sinnvoll: Nicht die gesamten Guthaben der Banken, die in Liquidität schwimmen, werden dann zu vier Prozent verzinst, sondern nur ein Teil. Das aktiviert den Handel am Interbankenmarkt, reduziert problematische geldpolitische Verteilungseffekte (denn nur einige Banken machen aufgrund früherer geldpolitischer Maßnahmen Gewinn) und senkt Verluste der EZB.

Der größte Haken liegt beim dritten Punkt. Ein Grundbedarf an Liquidität, den die Banken benötigen, soll in Zukunft mithilfe eines „strukturellen Wertpapierportfolios“ gedeckt werden. Wenn das auch passieren soll, um klimapolitische Ziele zu verfolgen, wie es teilweise durchklingt, ist das hochgradig problematisch. Das ist nicht die Aufgabe der Europäischen Zentralbank.

Klaus Schmitz

Ich bin Klaus, ein Experte und leidenschaftlicher Autor für Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport. Ich bin stets bestrebt, unseren Lesern fundierte und aktuelle Informationen zu liefern, die sie informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Journalismus und meiner Liebe zur deutschen Sprache bin ich stolz darauf, Teil des Teams von Real Raw News zu sein.

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