Arbeitsmarkt: Trotz Rekordbeschäftigung Fachkräftemangel? Aussagen eines Ökonomen.

Der Arbeitsmarkt in Deutschland verzeichnet derzeit eine Rekordbeschäftigung, doch trotz dieser positiven Entwicklung stellt sich die Frage nach einem Fachkräftemangel. Ein Ökonom äußerte kürzlich Aussagen zu diesem Thema, die die Diskussion darüber anheizen. Die hohe Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften in verschiedenen Branchen könnte langfristig zu Engpässen führen. Es ist wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um diesem Herausforderung entgegenzuwirken und sicherzustellen, dass die Wirtschaft weiterhin auf einem stabilen Kurs bleibt. Die Analyse des Ökonomen liefert interessante Einblicke in die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt und bietet Ansatzpunkte für zukünftige Entscheidungen in diesem Bereich.

Rekordbeschäftigung in Deutschland, aber Fachkräftemangel?

Rekordbeschäftigung in Deutschland, aber Fachkräftemangel?

Gute Nachrichten aus der deutschen Wirtschaft sind selten geworden. Zuletzt gab es sie aber doch. Wie aus einer neuen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervorgeht, haben die Nicht-Selbstständigen in der Bundesrepublik im vergangenen Jahr so viel gearbeitet wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. Das Arbeitsvolumen der abhängig Beschäftigten habe 2023 bei 55 Milliarden Stunden gelegen. Im Jahr nach der Wiedervereinigung seien es 52 Milliarden Stunden gewesen. 2023 hatten fast 46 Millionen Menschen im ganzen Land einen Job – ein Rekord. Studienautor Mattis Beckmannshagen führt den Anstieg vor allem auf eine höhere Beschäftigung unter Frauen zurück. Tatsächlich verschleiert der Höchststand aber, dass das geleistete Arbeitsvolumen je Erwerbstätigen gleichzeitig auf ein Tief gefallen ist. Laut Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sank die Arbeitszeit pro erwerbstätiger Person im vergangenen Jahr auf 1342 Stunden – 0,3 Prozent weniger als 2022. Mit durchschnittlich 15,2 Arbeitstagen seien Beschäftigte zudem so lange krankgeschrieben gewesen wie nie zuvor. Pro Kopf wurde in Deutschland nur in der Corona-Zeit weniger gearbeitet.

Ökonomen warnen vor sinkender Arbeitsleistung trotz Rekordbeschäftigung. Der Ökonom Simon Jäger vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in den USA vermutet, dass viele Menschen schlicht nicht mehr arbeiten wollen. Einen Fachkräftemangel sieht er jedoch noch nicht. Die Rekordbeschäftigung spreche dagegen. Er vermutet stattdessen, dass Firmen zu wenig für ihre Mitarbeiter tun.

Der Düsseldorfer Ökonom Jens Südekum weist auf die Gefahren des demografischen Wandels für die Wirtschaft hin. Er prognostiziert, dass bis Mitte des nächsten Jahrzehnts fast drei Millionen Menschen auf dem Arbeitsmarkt fehlen werden. Der Fachkräftemangel werde sich in naher Zukunft deutlich spürbarer zeigen. Maßnahmen wie eine Umstrukturierung des Einwanderungssystems und eine bessere Kinderbetreuung könnten helfen, mehr Fachkräfte zu gewinnen. Mehr Wettbewerb am Arbeitsmarkt und eine Aufwertung der dualen Ausbildung durch akademische Elemente sind weitere Vorschläge, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Die Wissenschaftler Jäger und Fuest betonen, dass höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und mehr Wettbewerb am Arbeitsmarkt einen wichtigen Beitrag zur Lösung des Fachkräftemangels leisten könnten. Unternehmen werden in Zukunft stärker um Arbeitskräfte ringen müssen, da der Fachkräftemangel bald deutlich spürbarer und schlimmer werden wird. Es wird dann zwangsläufig zu einem stärkeren Wettbewerb um Arbeitskräfte kommen.

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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