Besuch von Steinmeier in der Türkei: Was ist geplant?

Besuch von Steinmeier in der Türkei: Was ist geplant?

Der Besuch des deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier in der Türkei wirft viele Fragen auf. Der offizielle Besuch soll die Beziehungen zwischen den beiden Ländern stärken und wichtige Themen auf die Tagesordnung bringen. Steinmeier wird mit hochrangigen türkischen Regierungsvertretern zusammentreffen, um über politische, wirtschaftliche und kulturelle Angelegenheiten zu diskutieren. Ein zentrales Thema des Besuchs wird die Menschenrechtslage in der Türkei sein, über die Steinmeier sicherlich seine Besorgnis äußern wird. Es wird erwartet, dass auch die Zusammenarbeit in der Flüchtlingskrise und die EU-Beitrittsgespräche der Türkei zur Sprache kommen. Die Ergebnisse dieses Besuchs werden mit Spannung erwartet, da sie einen wichtigen Einfluss auf die zukünftigen Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei haben könnten.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird die türkische Leistung beim deutschen Wirtschaftswunder würdigen. Bei seinem offiziellen dreitägigen Besuch in der Türkei wird er in Istanbul im historischen Bahnhof Sirkeci starten, von dem aus viele Türken in den sechziger Jahren die Fahrt nach Deutschland antraten. Politisch wird der Besuch bei einem wichtigen, aber schwierigen Partner stattfinden. Steinmeier wird den wiedergewählten Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu treffen, der als potenzieller Präsidentschaftskandidat gehandelt wird. Der Besuch wird mit politischen Herausforderungen und historischer Bedeutung verbunden sein.

Nach den Kommunalwahlen in der Türkei, bei denen die größte Oppositionspartei CHP triumphierte und Präsident Erdogan einen Denkzettel erhielt, wird Steinmeier auch mit dem Oppositionsführer Özgür Özel sprechen. Dieser besondere Besuch wird mit einem ungewöhnlichen Programm beginnen, indem der Bundespräsident zuerst Imamoglu trifft, bevor er sich mit dem Gastgeber Erdogan in Ankara zusammensetzt. Dies könnte als Signal gedeutet werden, dass Berlin bereits in die Zeit nach Erdogan blickt.

Während des Treffens zwischen Steinmeier und Erdogan werden auch kontroverse Themen diskutiert werden, darunter die Inhaftierung wichtiger Vertreter der Zivilgesellschaft und die unterschiedlichen Positionen zu Konflikten wie dem Gaza-Krieg. Trotz solcher Differenzen betonen beide Politiker ihre langjährige Freundschaft und die engen Verbindungen zwischen Deutschland und der Türkei, die bis zu einem Anwerbeabkommen im Jahr 1961 zurückreichen.

Die enge Beziehung zwischen den beiden Ländern wurde auch in Krisenzeiten deutlich, wie zum Beispiel nach dem schweren Erdbeben in der Türkei und in Syrien im Februar des vergangenen Jahres. Deutschland sagte damals den betroffenen Ländern eine beträchtliche Hilfe zu und ermöglichte vielen Menschen aus der Türkei die Einreise nach Deutschland. Steinmeiers Reiseprogramm wird auch einen Besuch im Erdbebengebiet umfassen.

Dieser Besuch Steinmeiers in der Türkei ist nicht nur von politischer Bedeutung, sondern auch von historischer Wertschätzung für die türkische Gemeinschaft, die einen bedeutenden Beitrag zum deutschen Wirtschaftswunder geleistet hat.