Pflege in NRW: Teilzeitkräfte könnten auch Überstunden machen
In Nordrhein-Westfalen wird über die Möglichkeit diskutiert, dass Teilzeitkräfte in der Pflege künftig auch Überstunden machen könnten. Diese Neuerung könnte eine Lösung sein, um den Pflegekräftemangel in der Region zu bekämpfen und eine bessere Versorgung der Patienten sicherzustellen. Die Diskussion über die Flexibilisierung der Arbeitszeiten für Teilzeitbeschäftigte in der Pflegebranche gewinnt an Bedeutung angesichts der steigenden Anforderungen und des demografischen Wandels. Es bleibt abzuwarten, ob diese Maßnahme tatsächlich umgesetzt wird und welche Auswirkungen sie auf das Pflegesystem in Nordrhein-Westfalen haben wird.
Pflegefachkräfte in NRW: Jede zweite Teilzeitkraft erwägt Überstunden
Fast jede zweite in Teilzeit beschäftigte Pflegefachperson unter 30 Jahren kann sich vorstellen, die Stundenzahl aufzustocken. Das ist das Ergebnis einer Online-Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach unter knapp 2200 Pflegekräften im Auftrag der Pflegekammer NRW. Vor dem Hintergrund des Pflegenotstands sei diese Zahl ermutigend, sagte Ilka Mildner, Vorstandsmitglied der Pflegekammer NRW, am Donnerstag. Damit daraus auch Realität werde, würden flexiblere Arbeitszeiten für eine ausgewogene Work-Life-Balance und Angebote wie Langzeitarbeitskonten etwa für Sabbaticals gebraucht. Die Umfrage-Ergebnisse zeigten aber auch, dass die Bereitschaft zu Erhöhung der Stundenanzahl mit zunehmendem Alter geringer werde, hieß es weiter. Während sich bei den Pflegekräften zwischen 30 und 50 Jahren mehr als ein Drittel vorstellen könne, mehr Stunden zu arbeiten, sei es bei den Pflegekräften über 50 nur noch gut ein Viertel.
Umfrage: Junge Pflegekräfte in NRW offen für Arbeitszeit Aufstockung
„Dass wir grundsätzlich von der hohen Teilzeitquote in der Pflege wegkommen, ist utopisch“, sagte Petra Krause, Kammermitglied und Pflegedirektorin beim Evangelischen Klinikum Bethel in Bielefeld. Arbeitgeber könnten aber Vollzeitjobs in der Pflege attraktiver machen, indem sie weg vom klassischen Schichtmodell mit festen Früh-, Spät- und Nachtdiensten hin zu mehr Flexibilität kämen. Dabei sollten sie sich an den Bedürfnissen der einzelnen Altersgruppen orientieren. So wünschten sich besonders Berufsanfänger etwa längere Schichten mit bis zu zwölf Stunden an drei oder vier aufeinanderfolgenden Tagen, dafür aber mehr freie Tage am Stück. Dagegen wäre Frauen mit Familie oft mehr geholfen, wenn sie statt langer Dienste auch mal von 17 bis 21 Uhr arbeiten könnten. In Nordrhein-Westfalen arbeitet einer Statistik der Bundesagentur für Arbeit zufolge fast die Hälfte aller Pflegefachpersonen in Teilzeit. Dies sei ein vergleichsweise hoher Wert, denn der Teilzeit-Anteil in allen anderen Berufen im bevölkerungsreichsten Bundesland liege bei knapp 29 Prozent, hieß es weiter. Die Umfrage lief zeitgleich auch für die Landespflegekammer in Rheinland-Pfalz. Die Ergebnisse stimmten in ihrer Struktur mit den Resultaten von NRW überein.
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