Erneut wird die Sicherheit von Daten politischer Akteure in Deutschland auf die Probe gestellt. Kevin Kühnert, Generalsekretär der SPD, ist Opfer eines gezielten Hackerangriffs geworden. Laut aktuellen Berichten haben russische Hacker versucht, sich Zugang zu seinem Postfach zu verschaffen. Dieser Vorfall wirft Fragen zur Cybersicherheit in Deutschland auf und lässt befürchten, dass weitere Angriffe folgen könnten. Die Frage nach der Sicherheit von Daten politischer Akteure ist von höchster Bedeutung und erfordert eine umfassende Aufklärung.
Cyberangriff auf die SPD: Russische Hacker attackierten E-Mail-Postfach von Kevin Kühnert
Ein E-Mail-Postfach des SPD-Generalsekretärs Kevin Kühnert wurde von russischen Hackern attackiert, wie der Spiegel berichtet. Mehrere mit dem Fall vertraute Quellen bestätigten dem Magazin den Vorgang.
Das angegriffene Partei-Postfach hat nach Spiegel-Informationen die Adresse [email protected]. Eine SPD-Sprecherin bestätigte, dass eine einstellige Zahl von E-Mail-Postfächern auf Mitarbeiterebene sowie sogenannte Funktionspostfächer von der Cyberattacke betroffen gewesen seien.
Bei Funktionspostfächern – wie dem von Kühnert – handelt es sich um Konten, die nach Angabe der Partei vor allem zur Kommunikation mit Bürgerinnen und Bürgern genutzt werden.
Regierung macht Russland für Cyberattacke auf SPD verantwortlich
Die Bundesregierung macht Russland für die Cyberattacke auf die SPD verantwortlich. Es ist nicht verwunderlich, dass wir mit unserer klaren Haltung gegenüber dem Regime von Putin Ziel von hybriden Attacken aus Russland sind, so die Sprecherin.
Nach Spiegel-Recherchen ereignete sich der Angriff bereits im Dezember 2022, früher als bislang bekannt. Er war Teil einer breit angelegten Kampagne, mit der Fancy Bear gezielt Informationen über Positionen und Entscheidungen zum Ukrainekrieg ausspionieren wollte.
Obwohl mehrere deutsche Sicherheitsbehörden mit dem Vorfall betraut sind, ließ sich auch für Experten nicht mehr eindeutig nachvollziehen, ob und wie viele Daten bei dem Hacking-Angriff abgeflossen sind.
Es ist nicht auszuschließen, dass es zu einem Abfluss von Daten aus vereinzelten E-Mail-Postfächern kam, hatte die Sprecherin dem Spiegel erklärt, als der Angriff erstmals in Grundzügen bekannt wurde.
Die Regierung hat Russland für die Cyberattacke auf die SPD verantwortlich gemacht. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hatte den Vorfall als völlig inakzeptabel bezeichnet und am Dienstag den deutschen Botschafter in Moskau für eine Woche zu Konsultationen in die Heimat beordert.
Die Angreifer nutzten für ihre Attacke eine kritische Schwachstelle in Microsofts E-Mail-Programm Outlook. Diese ermöglichte es, ohne Passwort E-Mails abzugreifen und tief in die Systeme der Opfer einzudringen.
Microsoft warnte im März 2023, dass die Lücke aktiv von Fancy Bear in Europa ausgenutzt worden sei.
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