Angermunderin will die Geburtshilfe in Tansania verbessern → Angermunderin will Geburtsbegleitung in Tansania verbessern

Die Ausbildung von Geburtshelferinnen in Tansania erhält bald eine wichtige Unterstützung. Eine Angermunderin hat sich entschlossen, ihre Erfahrungen und Fähigkeiten in diesem Bereich einzubringen, um die Geburtsbegleitung in dem ostafrikanischen Land zu verbessern. Die Initiative dieser engagierten Frau wird dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung in Tansania zu stärken und die Müttersterblichkeit zu reduzieren. Durch ihre Arbeit soll die Sicherheit von Müttern und Neugeborenen erhöht werden, indem sie die Ausbildung von Hebammen und die Versorgung von Schwangeren verbessert. Dieses wichtige Projekt wird dazu beitragen, das Leben von vielen Menschen in Tansania zu verbessern.

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Conny Mshana: Eine deutsche Hebammenschülerin in Tansania

Zurzeit ist Cornelia Block Mshana, die alle Conny nennen, mal wieder zu Besuch in Tansania. Das afrikanische Land hat sie 2017 kennengelernt, als sie dort ein Praktikum in einer kleinen Klinik absolvierte und dort Erfahrungen im Gesundheitswesen sammelte. Nach dem Studium der Hebammenkunde arbeitete die Angermunderin zunächst in einer Uniklinik und startete dann in die Freiberuflichkeit.

Mitglieder des Vereins

Mitglieder des Vereins 'Midwives Tanzania' arbeiten für bessere Geburtsbedingungen in Tansania

„Und dann wollte ich etwas Neues, etwas Anderes kennenlernen“, sagt die 32-Jährige. Dieser Entschluss hat ihr Leben verändert, denn bei dieser einen Reise blieb es nicht. Conny verliebte sich nicht nur in das ostafrikanische Land, sondern auch in den tansanischen Bauingenieur Gerson, der heute ihr Mann ist und mit dem sie inzwischen auch zwei Kinder hat. Auch deshalb kehrte sie immer wieder nach Tansania zurück.

Der Verein will angstfreie Geburten ermöglichen. Infos zu den Vereinszielen und den beiden Gründerinnen finden sich online unter www.midwives4tanzania.org. Spenden werden unter anderem zur Deckung von Benzinkosten und für die Anschaffung von Unterrichtsmaterialien und medizinischen Zubehör wie einem Gebärhocker oder Geburtsbetten benötigt.

Ein anderer Grund ist, dort etwas bewegen zu wollen. „Geburten finden dort teilweise unter katastrophalen Verhältnissen statt, dabei sollte die Geburt doch eigentlich ein schönes Ereignis sein“, sagt Conny. Sie schildert unter anderem kalte Entbindungsräume, in denen gleichzeitig vier Geburten stattfinden, mangelnde hygienische Verhältnisse und fehlendes Wissen rund um Schwangerschaft und den Geburtsvorgang.

„Dort ist es beispielsweise üblich, nur in Rückenlage zu gebären, was teilweise sogar für das Kind gefährlich werden kann.“ Auch Untersuchungen, die ohne medizinisches Gerät durchgeführt werden können, würden vielfach nicht beherrscht. „Ich habe beispielsweise erlebt, dass beim Abtasten des Bauchs eine Beckenlage oder Zwillinge nicht erkannt wurden.“

Verein

Verein 'Midwives Tanzania' will für eine angstfreie Geburt in Tansania sorgen

Immer wieder hat Conny in den vergangenen Jahren ehrenamtlich in der Klinik mitgearbeitet und ist dort inzwischen voll anerkannt, darf Neuerungen vorstellen und anwenden. „Es freut mich, dass davon inzwischen etwas übernommen wurde, dass beispielsweise der früher übliche und völlig überflüssige Dauerkatheter nicht mehr immer zum Einsatz kommt.“

Mit Hilfe des Rotary Club Krefeld und der Hilfsorganisation Action Medeor hat sie auch schon Hilfsmittel und ein Ultraschallgerät nach Tansania befördert.

Nun will sie aber ihre Hilfe professionalisieren. Gemeinsam mit der Hebamme Inga Kern, die ebenfalls in Tansania in einer Klinik in der Geburtshilfe mitarbeitet, hat sie im Dezember 2023 den gemeinnützigen Verein „Midwives 4 Tanzania“ gegründet. „Hebamme ist für uns nicht nur ein Beruf, sondern Berufung.“

„Wir wollen wachsen, unser Team erweitern und an vielen anderen Schulen unterrichten. Dafür suchen wir noch weitere Hebammen oder Gynäkologen.“ Damit soll Schwangeren, werdenden Müttern und ihren Familien ein angstfreies Geburtserlebnis ermöglicht werden.

Ein dringliches Ziel ist es aber auch, die Sterberate von Müttern und Neugeborenen im Zusammenhang mit Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett zu senken. So zählt Tansania zu den zehn Ländern mit der höchsten Sterberate bei Neugeborenen weltweit. Nach offiziellen Angaben starben 2020 rund 43.000 Neugeborene. Das ist jedes 53. Kind. Aber auch rund 5400 Frauen sind bei oder nach der Geburt gestorben. Und die beiden Hebammen gehen von einer weitaus höheren Dunkelziffer aus.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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