Die Stadt Erkelenz setzt ihre Bemühungen fort, die Ehrenamtliche Betreuung zu stärken. Nachdem die Stadt bereits in den vergangenen Jahren Maßnahmen ergriffen hat, um die ehrenamtliche Arbeit zu fördern, sollen jetzt weitere Schritte folgen. Die Stadt plant, den Ehrenamtlichen Dienst auszubauen, um die Betreuung von Menschen in Not noch besser zu unterstützen. Durch den Ausbau des Ehrenamtlichen Dienstes soll die Stadt in der Lage sein, noch mehr Menschen zu helfen, die aufgrund von Krankheit, Behinderung oder anderen Gründen auf Unterstützung angewiesen sind.
Erkelenz: Ehrenamtliche Betreuung soll weiter gestärkt werden
Stadt plant Ausbau von Ehrenamtlichem Dienst
Rund anderthalb Jahre nach Inkrafttreten des neuen Vormundschafts- und Betreuungsrechts möchte sich Wilfried Oellers, Bundestagsabgeordneter und Teilhabebeauftragter der CDU/CSU Bundestagsfraktion, einen Überblick über die Auswirkungen der rechtlichen Neuerungen auf die Praxis verschaffen. In Heinsberg traf er Anke Gebler-Bock, Leiterin sowie Andrea Schwarz, Vorsitzende des Lebenshilfe Betreuungsvereins für den Kreis Heinsberg.
Sechs Fachkräfte übernehmen zurzeit 206 rechtliche Betreuungen, etwa in Behörden- oder Wohnungsangelegenheiten, Vermögens- sowie Gesundheitssorge oder im amtlichen Briefverkehr. Vielen Angehörigen sei nicht bewusst, dass die rechtliche Betreuung heute sehr individuell sei und gesetzliche Betreuungen häufig nur in Teilbereichen richterlich bestellt werden, erläutert Andrea Schwarz.
Die rechtliche Betreuung verlange heute ein umfangreiches Fachwissen von Betreuerinnen und Betreuern. „Dank der Reform ist das Feld der unterschiedlich ausgebildeten Berufsbetreuer klarer definiert worden“, stellt Anke Gebler-Bock fest. „Als gemeinnütziger Verein wollen wir uns Zeit nehmen für den einzelnen Menschen und jederzeit für unsere gesetzlich Betreuten erreichbar sein. Wir arbeiten dabei nicht gewinnorientiert, sondern in einem Rahmen, in dem sich der Verein tragen kann,“ ergänzt sie.
Die Reform 2023 brachte neue Aufgaben für die Betreuungsvereine. Als „Querschnittsarbeit“ begleiten Betreuungsvereine ehrenamtliche Betreuer und Angehörige, bieten Schulungen an oder beraten zu rechtlichen Fragen oder Angelegenheiten ihrer Betreuten. Gerade diese neue Aufgabe mache Riesenspaß, betonte Anke Gebler-Bock. Bereits 34 ehrenamtliche Betreuer werden durch den Lebenshilfe Betreuungsverein unterstützt.
In Zusammenarbeit mit den drei weiteren Betreuungsvereinen des Kreises Heinsberg (Awo, SKFM, Diakonie) sowie der Volkshochschule finden regelmäßig Infoabende statt. Die ehrenamtliche Betreuung sei ihm eine Herzensangelegenheit, sagt Wilfried Oellers: „Wir wollen dieses Engagement weiter stärken, es ist eine wichtige Stütze in unserer Gesellschaft.“
Da durch Unfälle oder Krankheiten jederzeit Situationen entstehen können, in denen ein Mensch auf Unterstützung durch Angehörige angewiesen ist, seien neben einer Förderung der ehrenamtlichen rechtlichen Betreuung auch Themen wie Vorsorgevollmachten wichtige gesellschaftliche Angelegenheiten, betont Oellers.
Sprechstunden des Lebenshilfe Betreuungsvereins sind dienstags und donnerstags von 10 bis 13 Uhr in der Graf-von-Galen-Straße 37 in Oberbruch sowie telefonisch unter 02452 9671780.
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