Jagd mit Bleischrot in Moers: Ärger nimmt kein Ende - Wirbel um Schießereien in der Nachbarschaft
Die Stadt Moers im Rheinland ist erneut von einem Skandal erschüttert. Die Jagd mit Bleischrot hat in den letzten Wochen für großen Ärger in der Nachbarschaft gesorgt. Die Anwohner sind empört über die lauten Schießereien, die in der Nähe ihrer Wohnungen stattfinden. Die Frage, warum die Jagd mit Bleischrot in Moers nicht eingestellt wird, bleibt bisher unbeantwortet.
Jagd mit Bleischrot: Kein Ende in Sicht
Die sich stellende Frage scheint leicht zu verstehen und einfach zu beantworten zu sein: Hat eine Jagdgesellschaft im Dezember 2022 in Kapellen verbotenerweise mit Bleischrot auf Wasservögel geschossen? Doch so einfach ist die Sache wohl nicht, jedenfalls nicht für den Kreis Wesel.
Auch anderthalb Jahre nach dem Vorfall hat er keine Antwort auf die Frage. „Die Ermittlungen dauern noch an“, teilte er jetzt auf Anfrage unserer Redaktion mit.
Widersprüchliche Aussagen
Das widerspricht Aussagen von Sandra Swart von der ehemaligen Wildtierauffangstation am Hülskensweg in Kapellen. Swart hatte gesagt, ihres Wissens nach sei das Ermittlungsverfahren eingestellt worden.
Sandra Swart hat sich in ihrer Wildtierauffangstation mehr als zwei Jahre um kranke und verletzte Tiere gekümmert. Kostenpflichtiger Inhalt Die fragliche Jagd hatte unmittelbar neben dem Gelände der Station und in Nachbarschaft eines kleinen Sees stattgefunden. Zahlreiche Enten und Gänse sollen geschossen worden sein – auch Vögel aus der Auffangstation.
Eine von Schrotkugeln durchsiebte Graugans landete schwer verletzt auf dem Gelände der Auffangstation. Das Tier wurde später von einer Veterinärin eingeschläfert. Sandra Swart hatte die tote Graugans als „Beweismittel“ in einer Eistruhe aufgehoben und die ihrer Meinung nach gesetzwidrige Jagd angezeigt.
Ergebnis der Ermittlungen
Jetzt hat der Kreis bestätigt, dass der Wasservogel tatsächlich mit Bleischrot geschossen worden sei. Allerdings, so der Kreis: „Der Einsatz von Bleischrot ist nicht grundsätzlich verboten. Nur der unzulässige Einsatz an und über Gewässern stellt bei vorsätzlichem Handeln eine Ordnungswidrigkeit dar und ist bußgeldbewehrt.“
Wie gesagt: Die Ermittlungen dauerten an, heißt es.
Konflikt zwischen Kreis und Wildtierauffangstation
Wie berichtet hat Sandra Swart die in Kooperation mit dem Nabu Kreis Wesel betriebene Wildtierauffangstation aufgegeben. Sie wirft dem Kreis vor, das Genehmigungsverfahren für die Station durch immer neue, teils überzogene Forderungen und Auflagen verzögert zu haben.
Zuletzt habe der Kreis ein klärendes Gespräch mit der Jägerschaft zur Voraussetzung für die Genehmigung gemacht.
Gegenüber unserer Redaktion teilte der Kreis Wesel mit: „Wegen der bestehenden komplexen und z. T. widersprüchlichen Rechtsthematik zwischen Jagd-, Naturschutz- und Tierschutzrecht hat die Prüfung des Antrages auf Errichtung einer Wildtierauffangstation mehr Zeit in Anspruch genommen.“
Die Genehmigung wäre in Kürze erteilt worden, hätte Sandra Swart ihren Antrag nicht zurückgezogen, so der Kreis. Das vom Kreis initiierte „Vermittlungsgespräch“ mit der Jägerschaft sei für die Entscheidung zur Genehmigung der Station nicht relevant gewesen.
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