Nekrolog für Rolf Breuer: Verhängnisvolles Gespräch

Nekrolog für Rolf Breuer: Verhängnisvolles Gespräch

Der deutsche Wirtschaftswelt verliert einen wichtigen Akteur: Rolf Breuer, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank, ist verstorben. Das verhängnisvolle Gespräch, das er mit dem ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder führte, wird für immer mit seinem Namen verbunden bleiben. Breuer, der von 2002 bis 2009 an der Spitze der Deutschen Bank stand, war ein respektierter Banker, der die deutsche Wirtschaft in Zeiten des Wandels und der Globalisierung geprägt hat. Sein Tod hinterlässt eine Lücke in der deutschen Wirtschaft und wird von vielen als großer Verlust empfunden.

Nekrolog für Rolf Breuer: Verhängnisvolles Gespräch

Rolf Breuer, der langjährige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, ist im Alter von 86 Jahren nach langer Krankheit verstorben.

Rolf Breuer: Der Banker, der die Deutsche Bank veränderte

Er war ein brillanter Rhetoriker und ein feinsinniger Kunstliebhaber, aber ein Fauxpas in einem Interview mit Bloomberg TV hat sein Image für immer geprägt. Im Februar 2002 äußerte Breuer Zweifel an der Kreditwürdigkeit des Medienunternehmers Leo Kirch, was zu einem langen Rechtsstreit führte, der erst 12 Jahre später mit einer Zahlung von über 900 Millionen Euro an die Kirch-Erben beendet wurde.

Ein Leben lang Deutsche Bank

Rolf Breuer hat fast 70 Jahren bei der Deutschen Bank gearbeitet, studierte Jura in Lausanne, München und Bonn und wurde 1967 in Bonn promoviert. Er stieg in den Vorstand auf und wurde 1997 Sprecher des Vorstands. Von 2002 bis 2006 führte er den Aufsichtsrat der größten deutschen Bank.

Eine Karriere, die in die Geschichte der Deutschen Bank einging

Breuer war ein Polaritätsmagnet: für viele war er der arrogante Deutsch-Banker, der alle Kritik an sich abprallen ließ. Andererseits war er ein brillanter Rhetoriker, der die Internationalisierung der Deutschen Bank und das Investmentbanking-Geschäft extrem vorangetrieben hatte. Er brachte die Deutsche Bank an die Wall Street und initiierte mit dem Kauf der US-amerikanischen Gesellschaft Bankers Trust die bis dahin größte Firmenübernahme der Deutsche-Bank-Geschichte.

Einige Verdienste um den Finanzplatz Deutschland und die Deutsche Bank

Seine Verdienste um den Finanzplatz Deutschland und die Deutsche Bank sind unbestritten, wenngleich auch zwei gescheiterte Fusionsversuche eng mit seinem Namen verknüpft sind – die Idee der Deutschen Börse, die Londoner Börse LSE zu übernehmen, und der geplante Zusammenschluss von Deutscher und Dresdner Bank im Jahr 2000.

Abschied von einem Banker alter Schule

Aufsichtsratschef Alexander Wynaendts würdigte die Verdienste Breuers: „Die Bedeutung Rolf Breuers für die Deutsche Bank kann gar nicht hoch genug geschätzt werden. Mit Rolf Breuer verliert die Deutsche Bank eine ihrer prägendsten Persönlichkeiten.“ Der amtierende Konzernchef Christian Sewing nannte Breuer einen „Banker alter Schule“.