Das beschäftigt junge Europäer
In Europa gibt es derzeit viele Herausforderungen, die junge Menschen beschäftigen. Viele von ihnen sehen ihre Zukunft unsicher und sind besorgt über die Auswirkungen des Klimawandels, der sozialen Ungerechtigkeit und der wirtschaftlichen Instabilität. Laut einer aktuellen Studie sind 75 Prozent der jungen Europäer der Meinung, dass die Politik nicht ausreichend auf ihre Bedürfnisse eingeht. Viele junge Menschen fühlen sich ignoriert und unterrepräsentiert in der Politik. In diesem Artikel werden wir die Hauptanliegen der jungen Europäer näher untersuchen und diskutieren, wie die Politik besser auf ihre Bedürfnisse reagieren kann.
EUROPAWEIHELT JUNGE GENERATION
Junge Europäer schätzen EU-Werte und Errungenschaften, kritisieren Verwaltung und Demokratie
Die europäische Jugend ist kritisch und besorgt, schätzt aber die Errungenschaften und Werte der Europäischen Union (EU). Das ist das Ergebnis der Jugendstudie „Junges Europa“ der TUI Stiftung, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde.
Kein Schwarz-Weiß, kommentierte Professor Thorsten Faas, Politikwissenschaftler von der Freien Universität (FU) Berlin, der die Studie wissenschaftlich begleitete. Insgesamt gebe es in der Studie kein Schwarz-Weiß, so Faas weiter. „Stattdessen ergibt sich ein vielschichtiges, schattiertes, mitunter auch widersprüchliches Bild.“
Die „eine Jugend“ gebe es nicht. Für die repräsentative Studie befragte das Meinungsforschungsinstitut YouGov im März diesen Jahres 5874 Menschen zwischen 16 und 26 Jahren in Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland und Polen.
Verhältnis zur EU
Mehr als die Hälfte der Befragten gaben an, dass die Mitgliedschaft ihres Landes in der EU „eine gute Sache“ sei. In Deutschland waren es sogar 65 Prozent. 39 Prozent waren außerdem der Ansicht, dass die Verbindungen zwischen den EU-Ländern enger werden sollten.
Die jungen Menschen aus den genannten Ländern sehen zugleich große Stärken und große Schwächen in der Union. Die der EU zugeschriebenen Errungenschaften sind eine Mischung aus persönlichen Vorteilen und eher abstrakten Werten. Länderübergreifend werden am häufigsten die Reisefreiheit und die Möglichkeit zum freien Arbeiten und Studieren innerhalb der EU genannt.
Werte, für die die EU steht, wie Meinungs- und Pressefreiheit, politische Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger sowie die Unabhängigkeit von Gerichten, werden ebenfalls sehr häufig positiv genannt.
Thema Migration besonders dringlich
Die Studienautoren haben die jungen Menschen auch nach den Themen gefragt, die sie für besonders dringlich halten. Länderübergreifend steht das Thema Migration dabei ganz oben auf der politischen Agenda, 36 Prozent nennen es als das relevanteste.
Demokratie in Gefahr
Trotz aller Anerkennung der Vorteile, die die Europäische Union mit sich bringt, zeige sich, „dass junge Menschen tendenziell eher pessimistischer werden“, sagt Martha Posthofen von YouGov. „Man kann von einer hohen Verunsicherung in der Generation sprechen“, so Posthofen weiter.
Die Ergebnisse zeigten, dass sich junge Menschen von der Politik nur unzureichend vertreten fühlen und sie mit der bestehenden Demokratie unzufrieden sind, die gleichzeitig als gefährdet wahrgenommen wird. „Das heißt aber nicht, dass sich junge Menschen von der Demokratie abwenden“, erklärt Posthofen. Es gebe eine Mehrheit, der es nicht egal ist, „ob sie in einer Demokratie leben oder nicht“.
So genießen Wahlen bei den jungen Menschen ein hohes Ansehen. 75 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass Wählen eine Bürgerpflicht ist und Wahlen ein effektives Mittel, Dinge zu verändern.
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