Niederländer müssen mit Paintballgewehr auf Wölfe nicht schießen
In den Niederlanden hat ein umstrittener Vorfall für Aufsehen gesorgt. Laut einer neuen Regelung dürfen Jäger in Zukunft nicht mehr mit Paintballgewehren auf Wölfe schießen. Die Entscheidung ist Teil eines umfassenden Artenschutzkonzepts, das den Schutz der wiederkehrenden Wolfspopulation im Land garantieren soll. Die Maßnahme soll dazu beitragen, die Koexistenz zwischen Menschen und Wölfen zu verbessern. Die Frage, ob dies tatsächlich zum Erfolg führen wird, bleibt jedoch offen. In den kommenden Wochen und Monaten wird sich zeigen, ob die neuen Regeln tatsächlich einen positiven Einfluss auf die Wolfspopulation haben werden.
Niederlande: Richter stoppen Paintball-Einzelaktion gegen Wölfe
Die Angelegenheit wird zu einer juristischen Hängepartie: Im Januar hatte die niederländische Provinz Gelderland grünes Licht bekommen, nun machten Richter doch einen Strich durch die Rechnung.
Es geht um Wölfe, die im 5400 Hektar großen Naturschutzgebiet De Hoge Veluwe „abweichendes Verhalten“ zeigen, sie sollen kaum mehr Scheu vor Menschen haben.
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Damit die Tiere Wohngebieten nicht noch näher kommen, hatte die Provinzverwaltung vorgeschlagen, Paintballgewehre einzusetzen. So sollten die Wölfe abgeschreckt werden.
Aus Sicht der Richter hat die Provinz die Position, dass „abweichendes Verhalten“ erkennbar sei, aber nicht hinreichend begründet. „Außerdem ist die Voraussetzung, dass es keine zufriedenstellenden Alternativen gibt, nicht erfüllt“, so die Richter. Das heißt: Womöglich gäbe es auch mildere Mittel, um das Ziel zu erreichen.
Zum Hintergrund: Seit Ende Januar häuften sich im Nachbarland Berichte über mindestens einen jungen Wolf, der gegenüber Menschen und Fahrzeugen kaum Scheu zeigte. Die Provinz geht davon aus, dass der Wolf gefüttert wurde, und erteilte daher in verschiedenen Gemeinden im Norden der Veluwe die Erlaubnis, Wölfe zu stören.
Doch Naturschützer hatten gegen die Maßnahme protestiert und geklagt. Die Richter verwiesen darauf, dass nicht klar sei, was die Provinz vorher getan habe, um den Wolf zu schützen und die Fütterung zu verhindern.
Nun muss die Provinz Gelderland die Paintball-Maßnahme besser begründen – erst dann könnte wieder geschossen werden.
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