In den Vereinigten Staaten sorgt die Ankündigung von Robert F. Kennedy Jr. für Aufsehen. Der Sohn des ehemaligen Justizministers Robert F. Kennedy hat eine Überraschung mit seiner Wahl zur Vizepräsidentschaftskandidatur. Die Kandidatin, die an seiner Seite stehen wird, sorgt jedoch für Kritik. Denn die Vizepräsidentschaftskandidatin fehlt jegliche politische Erfahrung. Dieser Umstand wirft Fragen über die Zukunft Amerikas auf. Wie kann eine Person ohne politische Erfahrung ein so hohes Amt übernehmen? Wir werden berichten, wie sich diese Entwicklung weiterentwickelt.
Die unbekannte Vizepräsidentschaftskandidatin
Amerikaner lieben Geschichten wie ihre. Der Aufstieg Shanahans ist eine zeitgemäße Adaption des Tellerwäscher-zu-Millionär-Mythos. Und die 38-Jährige versteht sie zu erzählen.
Zuletzt in der populären „Sage Steele Show“, einem Podcast, der die heute auf ein Vermögen von einer Milliarde Dollar geschätzte Philanthropin vorstellte.
Ein Kennedy will ins Weiße Haus
Biden und Trump sehen ihn als Gefahr. Darin schildert Shanahan, wie sie als Tochter einer aus dem chinesischen Guangzhou eingewanderten Mutter und eines Vaters, der mit Alkoholismus und Depressionen rang, in einem kaputten Elternhaus in Oakland an der Westküste aufwuchs.
Als Teenagerin Tische im Restaurant abräumte, im Supermarkt mit Lebensmittelkarten einkaufte und sich mit Fleiß ein Stipendium für das Puget Sound College vor den Toren Seattles verdiente.
Von da aus ging es zur Law School im kalifornischen Santa Clara über die Gründung eines Start-ups für intellektuelles Eigentum (ClearAccessIP) bis zur Errichtung einer Stiftung, die den Namen ihrer autistischen Tochter „Echo“ trägt und sich für Gesundheitsthemen, Justizreform und Umweltthemen einsetzt.
Ein bewegtes Privatleben
In ihrem bewegten Privatleben kommt sie auf zwei Ehen. Die erste mit dem Techinvestor Jeremy Kranz führte 2013 zum Übertritt in den jüdischen Glauben.
Die Ehe währte nur 27 Tage, weil Kranz sie bei einer Affäre mit dem Google-Gründer Sergey Brin ertappt hatte. Den hatte sie kurz vor der Hochzeit mit Kranz bei einem Yoga-Aufenthalt in Lake Tahoe kennengelernt.
Shanahan heiratete den Multimilliardär 2018, nachdem sie mit Tochter Echo schwanger geworden war. Das verschaffte ihr Zutritt zu der Welt von Freunden wie Elon Musk, die mit Privatflugzeugen und Hubschraubern durch die Welt jetteten.
Die Wahlkampf-Überraschung
Das Wall Street Journal berichtete 2021 in allen Details über eine Affäre Shanahans mit Musk am Rand der Art Basel in Miami.
Dann lernte sie auf dem „Burning Man“-Festival ihren jetzigen Partner Jacob Strumwasser kennen, der mit Bitcoin Software sein Geld verdient.
An dieser Stelle kreuzten sich die Wege mit Robert F. Kennedy Jr, dessen Frau, die Schauspielerin Cheryl Hines, das Paar zu einem gemeinsamen Abendessen zu Gast hatte.
Shanahan hatte Kennedy während der Vorwahlen der Demokraten gegen Joe Biden mit Spenden unterstützt. Bei dem Dinner brachte sie Sturmwasser als „Running Mate“ des unabhängigen Präsidentschaftsbewerbers ins Spiel.
RFK Jr zögerte nicht lange. Wenige Tage später fragte er die Philanthropin, ob sie seine Vizepräsidentschaft-Kandidatin werden wollte.
Kritik aus dem Silicon Valley
Kennedy erklärte in einem Interview mit NewsNation, er habe Shanahan ausgewählt, weil sie eine Expertin für künstliche Intelligenz und chronische Krankheiten sei, nicht wegen ihres Geldes.
Auf die Frage, ob es nicht besser gewesen wäre, jemanden mit Regierungserfahrung an Bord zu holen, meinte RFK: „Nein, das sind die Leute, die uns die Epidemie an chronischen Krankheiten gebracht haben.“
Shanahans Kritiker im Silicon Valley wundern sich über die Entscheidung. Von künstlicher Intelligenz verstehe sie so wenig, wie von Medizin.
„Das ist eine verrückte Geschichte“, wundert sich eine Person, die sie gut kennt, gegenüber „The Daily Beast“. „Ich verstehe nicht, wie so etwas passieren kann“.
Die Vizepräsidentschaftskandidatin
Shanahan sagt, ihre einzigartige „Lebenserfahrung“ qualifiziere sie für das Amt. Und Selbstbewusstsein, an dem es der zierlichen Frau nicht mangelt.
„Ich werde die jüngste Vizepräsidentin in der Geschichte Amerikas sein“, sagt sie bei ihrer Nominierung Ende März in Oakland. Nicht ganz. John C. Breckenridge war 36 Jahre alt, als ihn James Buchanan 1856 zu seinem Vizepräsidenten machte.
Unbestritten hat Shanahan tiefe Taschen. Tief genug, um als „Running Mate“ Kennedy ganz legal unbegrenzte Summen für seinen Wahlkampf bereitzustellen.
Es wäre eine böse Ironie, wenn das Vermögen aus dem Konzern mit dem Motto „Do No Evil“ am Ende dazu beiträgt, nicht RFK, sondern Donald Trump ins Weiße Haus wählen.
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