Kreis Mettmann: Warum Fußball-Publikum-Ansicht Pflicht ist
In der jüngsten Zeit erregte eine Entscheidung des Kreises Mettmann großes Aufsehen. Ab sofort gilt für alle Fußballvereine im Kreis Mettmann eine neue Pflicht: Die öffentlich zugängliche Ansicht des Publikums bei Fußballspielen. Doch warum ist diese Maßnahme notwendig? Was sind die Gründe hinter diesem Beschluss? In diesem Artikel werden wir näher auf die Hintergründe dieser Entscheidung eingehen und erklären, warum die Fußball-Publikum-Ansicht in Zukunft Pflicht sein wird.
Gema-Gebühren für Public Viewings: Fußballfans müssen aufpassen!
Wer sich als Verein, Nachbarschaft oder Lokal kurzfristig für die Fußballeuropameisterschaften 2024 in Deutschland begeistert, hat technisch keine Hürden mehr, ein Public Viewing zu organisieren. Große Bildschirme oder Beamer mit Leinwänden sind schnell organisiert, aufgestellt und verkabelt. Dazu bekommen die Eingeladenen kühle Getränke und heißes vom Grill – das füllt die Vereinskasse. Und wenn die deutsche Nationalmannschaft am Ende auch noch gewinnt, war das ein runder Abend.
Von wegen! Was Veranstalter von spontan organisierten Public Viewings übersehen, ist dies: Vermutlich geraten sie in einen Konflikt mit 90.000 Komponisten, Textdichtern und Verlagen. Sie werden von der Gema vertreten, die sich als Verein dafür einsetzt, dass Urheberinnen und Urheber von Musik für jede Aufführung ihrer Werke einen angemessenen Anteil bekommen.
Kreis Mettmann: Gema-Tarif für Fußball-Übertragungen in Deutschland
Die Gema-Gebühren werden nicht nur für Discos, Konzerte und Musikevents fällig, sondern auch bei reinen Sportübertragungen. Moment mal – während der Übertragung eines Fußballspiels spricht doch der Reporter – und es läuft keine Musik – warum wird dafür Gema fällig?
Die Gema sieht das Ganze so: Im Umfeld der reinen Spielreportage seien auch immer wieder Musikwerke zu hören, die urheberrechtlich geschützt sind. Der offizielle Song zur Euro 2024 in Deutschland ist ein von der Gema genanntes Beispiel hierfür:
„Daher haben wir mit der Bundesvereinigung der Musikveranstalter e.V. einen entsprechenden Tarif vereinbart. Mit einer Anmeldung erhalten Sie das Recht, während des kompletten Zeitraums der EM 2024 alle Spiele live zu übertragen.“
Es gibt also einen eigenen Gema-Tarif für Public Viewings während der Euro 2024. Wer in dieser Zeit Fußballspiele auf einem Bildschirm zeigt, der größer ist als 42 Zoll Bildschirmdiagonal (106 Zentimeter) zahlt unabhängig von der Anzahl der Geräte je nach Größe des Veranstaltungsortes. Bei einer Raumgröße bis 200 Quadratmeter wird eine Gema-Pauschale von 126,66 Euro fällig. Ist der Raum zwischen 201 und 400 Quadratmeter groß, steigt die Summe auf 253,31 Euro. For jede weitere 100 Quadratmeter kommen 63,32 Euro hinzu.
Wichtig: Geräte, die fest installiert sind und für die bereits eine Gema-Jahrespauschale bezahlt wird, müssen nicht gesondert angemeldet werden, so die Gema selbst. Und sie gibt noch den Tipp, dass der reguläre Gema-Tarif für die „Wiedergabe von Fernsehsendungen“ (Tarif FS) günstiger sein kann als die Euro-Pauschale. Dies gelte immer dann, wenn nur ein Bildschirm bis 42 Zoll oder ein Großbildschirm ab 43 Zoll in einem Raum aufgestellt wird, für den bereits ein Gema-Vertrag abgeschlossen wurde.
Eine Menge von Detailfragen sind bereits auf der Webseite der Gema beantwortet. Auf dem Portal finden Veranstalter einen Preisrechner mit eigenem Euro-Button. Und dort gibt es auch die Möglichkeit, sich jetzt noch rasch online anzumelden: www.gema.de/de/musiknutzer/kampagnen/em2024
Empfehlenswert ist der Blick auf die Liste derjenigen, die Gema-Gebühren entrichten müssen. Dazu zählen laut der Webseite auch Handwerksbetriebe, die im Hintergrund einen Fernseher für ihre Kunden laufen lassen. Oder auch die Feuerwehren mit ihren Veranstaltungen. Kinder- und Jugendeinrichtungen, Schützenvereine, Senioreneinrichtungen und Kulturbetriebe sind demnach Gema-pflichtig – auch außerhalb der Fußballeuropameisterschaft 2024 in Deutschland.
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