- Mönchengladbach: Die Geheimnisse hinter den Grabsteinen gelüftet
- Mönchengladbachs geheimnisvolle Grabsteine: Die Geschichte hinter den Namen
- Die Geschichte von Pfarrer Hermann-Otto Zillessen
- Die Spuren von Quirin Croons
- Die Grabanlage der Familie Johann Peter Boelling
- Weitere Stationen auf dem Friedhof
Mönchengladbach: Die Geheimnisse hinter den Grabsteinen gelüftet
In der Stadt Mönchengladbach gibt es eine Vielzahl von Grabsteinen, die Geschichten und Geheimnisse bergen. Lange Zeit waren diese Grabstätten verschlossen und ihre Inschriften unentziffert. Doch jetzt, nach jahrelanger Forschung, konnten die Forscher endlich die Geheimnisse hinter den Grabsteinen lüften. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die faszinierenden Entdeckungen, die gemacht wurden und was sie über die Vergangenheit von Mönchengladbach offenbaren.
Mönchengladbachs geheimnisvolle Grabsteine: Die Geschichte hinter den Namen
Der evangelische Friedhof am Wasserturm lohnt immer einen Besuch. Wenn Stadtführer Lothar Beckers die große Gruppe von Neugierigen bei der Stadtteilerkundung von Grab zu Grab führt, gibt es neben dem Spaziergang über den parkähnlichen Friedhof ein Stück Zeitgeschichte als Erzählung hinzu.
„Evangelische Mitmenschen gibt es in Mönchengladbach bereits seit dem 16. Jahrhundert“, erklärte Beckers beim ersten Halt an der Trauerhalle. Und die Preußen hätten später gemeinsame Friedhöfe für Katholiken und evangelische Bürger befürwortet. Die Genehmigung durch die Düsseldorfer Regierung und die Stadt dafür erfolgte 1854.
Die Geschichte von Pfarrer Hermann-Otto Zillessen
An der Grabanlage von Pfarrer Hermann-Otto Zillessen (1811 bis 1885) gab es viel zu erzählen: Zillessen war eine Gründergestalt, die Lothar Beckers mit der Einweihung der Christuskirche auf dem Kapuzinerplatz 1852 ebenso in Verbindung brachte wie mit der Errichtung des ersten Bethesda-Krankenhauses 1855. Zillessen war außerdem Mitbegründer der Heil- und Pflegeanstalt Hephata. Er war Initiator für zahlreiche Vereinsgründungen für Männer, Frauen, Jünglinge und Jungfrauen.
Die Spuren von Quirin Croons
Quirin Croons (1788 bis 1854), der vom Pfarrer zum Baron, genauer gesagt zum Textilbaron der Baumwollindustrie aufgestiegen war, hinterließ seine Spuren in der Textilstadt. Er setzte sich für den Anschluss an das Eisenbahnnetz ein, war im Stadtrat aktiv, gehörte zu denen, die die Lage der Arbeiter verbessern wollten und der die ungleiche Verteilung des Reichtums beklagte: „Fabrikanten lebten wie Barone, Arbeiter hatten nicht genug zu essen, sie wohnten in dürftigsten Verhältnissen und hatten nicht genug zu essen“, erklärte Beckers. Croons unterstützte auch das Krankenhaus in Zeiten häufiger Epidemien.
Die Grabanlage der Familie Johann Peter Boelling
Eine weitere interessante Station: Die Grabanlage der Familie Johann Peter Boelling (1773 bis 1857). Boelling war 1798 von Elberfeld nach Gladbach gekommen. Er profitierte von der Politik Napoleons, der Schutzzölle erließ. Boelling war Kirchmeister und von 1808 bis 1814 sogar Maire (Bürgermeister) der Stadt. Er war Gründungsmitglied der Gesellschaft Erholung, erster Präsident der Handelskammer und ein vehementer Verfechter der Abschaffung der Kinderarbeit. Die Mitglieder der Führung waren beeindruckt von der noblen letzten Ruhestätte für Boelling.
Weitere Stationen auf dem Friedhof
Eine weitere Station war die Gruftanlage der Familie Pferdmenges. Beckers erzählte hauptsächlich von Robert Pferdmenges (1880 bis 1962). Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er schnell zu einem führenden Banker der Weimarer Republik, 1945 gehörte er zu den Mitbegründern der CDU. Am Rande wies Beckers auch auf die Kunstwerke auf dem Friedhofsgelände hin wie den Skulpturen von Wolfgang Franken.
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