Essen: Instabiler Stollen unter Häusern – "Sache von Wochen"

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83 Mieter müssen nach Räumung eines Doppel-Hochhauses in Essen in Notquartieren bleiben

Nach der Räumung eines Doppel-Hochhauses in Essen in der Nacht zum Samstag wegen eines Bergbauschadens müssen die 83 Mieter für längere Zeit in Notquartieren bleiben. „Das ist mit Sicherheit eine Sache von Wochen, nicht Tagen“, sagte ein Sprecher der Essener Wohnungsgesellschaft Wohnbau eG am Sonntag.

Die Gesellschaft werde zu Wochenbeginn nach Lösungen für eine mittelfristig passende Unterbringung der Mieter sorgen. Miete müssten die Menschen für die Zeit natürlich nicht zahlen.

Instabiler Stollen unter Häusern entdeckt – 83 Menschen evakuiert

Instabiler Stollen unter Häusern entdeckt – 83 Menschen evakuiert

Die Stadt hatte 33 Betroffene zunächst in einem Hotel untergebracht, das auch für Geflüchtete genutzt wird. Einige pflegebedürftige Bewohner seien vorübergehend in Krankenhäuser gekommen. Die Mehrzahl sei privat bei Freunden und Verwandten untergekommen, hieß es am Samstag.

Unterhalb des Hauses sei ein Hohlraum entdeckt worden, die Standsicherheit des Gebäudes sei nicht mehr gewährleistet gewesen, hatte der Sprecher der Feuerwehr Essen, Nico Blum, am Samstagmorgen mitgeteilt. „Der Grund für diese Maßnahme ist die akute Gefährdung durch einen ehemaligen Bergbaustollen, der nicht mehr ausreichend tragfähig ist“, hieß es in der Mitteilung der Feuerwehr nach dem Einsatz, der bis 3 Uhr am Samstagmorgen ging.

Die vielfach älteren Mieter hatten das Haus sehr kurzfristig verlassen müssen und nur einige Habseligkeiten mitnehmen können. In dringenden Fällen sollten Mieter in den nächsten Tagen einzeln und kontrolliert ihre Wohnung kurz wieder betreten dürfen, um wichtige Gegenstände herauszuholen, sagte der Sprecher der Gesellschaft.

Bergbauschäden im Ruhrgebiet

Bergbauschäden im Ruhrgebiet

Im Ruhrgebiet durchziehen mehrere 1000 Kilometer Schächte und Stollen die Erde. Immer wieder kommt es dabei zu Tagesbrüchen. Das sind Bergschäden, die sich an der Erdoberfläche zeigen. In Erinnerung ist manchen etwa das Loch von Bochum-Wattenscheid. Im Jahr 2000 bildete sich damals in einem Wohngebiet ein 500 Quadratmeter großer Krater, zwei Garagen versanken damals darin.

Im Ruhrgebiet gibt es auch nach dem Kohle-Aus weiter zahlreiche Bergschäden. Der aktive Steinkohlenbergbau war in Deutschland 2018 nach über 200 Jahren zu Ende gegangen. Auch lange danach bekommt das einstige Betreiberunternehmen RAG weiterhin Tausende Meldungen über Bergschäden an Gebäuden als Folge des Kohleabbaus und der Hohlräume in großer Tiefe.

Standsicherheit des Hochhauses wiederzugewinnen

Wann und wie der Hohlraum beispielsweise mit Beton gefüllt werden könne, um die Standsicherheit des Hochhauses wiederzugewinnen, müssten Statiker genau prüfen, sagte der Sprecher der Wohnungsgesellschaft.

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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