EM 2024: Toni Kroos verabschiedet sich emotional von DFB-Auswahl nach Niederlage gegen Spanien

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EM 2024: Toni Kroos verabschiedet sich emotional von DFB-Auswahl nach Niederlage gegen Spanien

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat denkwürdig aus der EM 2024 ausgeschieden. Nach der Niederlage gegen Spanien hat sich der erfahrene Mittelfeldspieler Toni Kroos am Dienstagabend in München von der DFB-Auswahl verabschiedet. Die 2:4-Niederlage gegen die spanische Auswahl war für den 33-Jährigen das Ende seiner Karriere in der Nationalmannschaft. Die Entscheidung des Weltmeisters von 2014 fiel Kroos offensichtlich nicht leicht, denn er zeigte sich emotional bei seiner Abschiedsrede. Die Fans und die Mannschaftskollegen nahmen Abschied von einem der erfolgreichsten Spieler der DFB-Geschichte.

Kroos tritt ab: Der DFBAuswahlSäbelritter verabschiedet sich von der Bühne

Er wird nicht mehr auf dieses Parkett zurückkehren. Das hier war also gerade sein letzter Tanz. Nach 306 Partien in der spanischen La Liga. Nach 173 Auftritten in der Bundesliga. Nach 151 Begegnungen in der Champions League. Nach seinem 114. Länderspiel – im Viertelfinale der Europameisterschaft in Deutschland ausgerechnet gegen das Land, in dem er das Spiel wie wenige andere in den vergangenen Jahren geprägt hat.

Kroos: Der Maestro verabschiedet sich von Deutschland – eine Karriere voller Erfolge

Kroos: Der Maestro verabschiedet sich von Deutschland – eine Karriere voller Erfolge

Er ist mit einer 1:2-Niederlage nach Verlängerung gegen Spanien von der großen Bühne abgetreten, er geht als wohl einer der größten Spieler des Fußballs. Cucurellas Handspiel sorgt für hitzige Debatte nach deutschem EM-Aus. Die Enttäuschung über das Turnier-Aus überdecke bei ihm die Gedanken ans Karriereende.

„Wir sind wieder auf Augenhöhe mit den Besten“, sagt der Weltmeister von 2014, auch wenn der Einzug ins Halbfinale und der erhoffte Titelgewinn ausbleiben. Auf diese Nationalmannschaft kann Deutschland stolz sein.

Kroos

Kroos' Abschied: Der DFBAuswahlSpieler sagt auf Wiedersehen nach 306 Bundesliga-Spielen

Die Rückkehr ins DFB-Team sei die richtige Entscheidung gewesen. „Die Zeit war gut. Es hat großen Spaß gemacht. Ich bin sehr zufrieden“, sagt Kroos zur Leistungssteigerung. So sachlich. So präzise. So unspektakulär, wie sein Spiel in Deutschland über viele, viele Jahre wahrgenommen wurde.

Und weiter: „Mein erster Gedanke heute Morgen am 06.07.2024: Ich bin froh, dass ich es gemacht habe. Trotz all der Trauer und Leere seit dem Abpfiff gestern“. Zu den Titelambitionen gestand sich Kroos zudem ein: „Dass es aber in so kurzer Zeit möglich ist, eine wirklich realistische Chance auf den Titel zu haben und mit den Besten wieder auf Augenhöhe zu sein hab ich nicht erwartet!“

„Auf diesem Wege mir noch ganz wichtig: Verzeihung und gute Besserung an Pedri ! Es war logischerweise nicht meine Absicht, dich zu verletzen. Eine schnelle Erholung und alles Gute. Du bist ein toller Spieler“.

Nagelsmanns Abschiedsbotschaft an Kroos

Nagelsmanns Abschiedsbotschaft an Kroos

„Die Karriere von Toni kann man nicht hoch genug einschätzen. Ich glaube, was alle sehen, sind seine sportlichen Erfolge, die außergewöhnlich sind, die wahrscheinlich für einen deutschen Spieler einmalig bleiben, vielleicht auch für immer“, sagt Nagelsmann.

„Man kennt Tonis sportliche Erfolge. Was höher anzurechnen ist, was die meisten hier nicht kennen, ist sein Charakter, wie er als Mensch ist, wie er jetzt gerade in einem sehr traurigen Moment für ihn zur Mannschaft spricht, wie er Dinge bewertet, welche Rolle er sich selbst gibt in einer großen Gruppe“, sagt Nagelsmann.

Kroos

Kroos' Legacy

In Spanien war er seit Jahren schon eine Legende. In Deutschland dagegen unverstanden. Weil die Stammtisch-Experten die Hatz auf ihn eröffnet hatten und sein Spiel verteufelten. „Querpass-Toni“ nannten diese besonderen Kenner des Fußballs ihn – was zu keiner Zeit in seiner Laufbahn auch nur zum Teil stimmte.

Kroos stand für Vernunft statt Spektakel. Die hohe Kunst liegt darin, dass er sein Spiel hat so leicht aussehen lassen. Dass er den Takt eines Spiels fast beliebig verändern konnte. Dass er die Schwerpunkte auf dem Feld bestimmte, langsamer, schneller, rechtsherum, linksherum, ab durch die Mitte.

Mittlerweile hat sich der Wind gedreht, und auch das Publikum in Deutschland huldigt ihm. Was auch daran liegt, dass er nahbarer geworden ist. Er ist nicht mehr nur der Mann aus Madrid, sondern der Typ mit dem Podcast mit seinem Bruder Felix.

Er hat seine Laufbahn nie auf Kalkül aufgebaut und sich sklavisch daran geklammert. Seine Liebe zum Spiel ist so groß, dass er genau in dem Moment geht, wo das Publikum sich vor ihm verneigt und nicht verwundert auf ihn blickt, weil er immer noch da ist, wie bei anderen großen Gesichtern dieses Spiels.

Mit ihm geht einer der alten Schule. In Madrid will er nun seine Academy zur Nachwuchsförderung ausbauen. Wenn er nur einem Kind die Art seines Spiels so näherbringen könnte, wäre es schon eine großartige Leistung.

Er wollte keinen Nachruf auf sein sportliches Schaffen, nun hat er ihn dennoch bekommen – hoffentlich auf ein „Auf Wiedersehen“ in welcher Funktion auch immer in diesem Geschäft.

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

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