Die idyllischen Obstwiesen im Bergischen Land erfreuen Einheimische und Besucher gleichermaßen. In Wermelskirchen, einer malerischen Stadt in Nordrhein-Westfalen, wurden kürzlich neue Maßnahmen zur Erhaltung und Pflege dieser natürlichen Schätze beschlossen. Die Obstwiesen, die eine wichtige ökologische Rolle spielen, sollen durch gezielte Maßnahmen geschützt und gepflegt werden. Dies umfasst unter anderem die Aufforstung von alten Obstsorten, die Einrichtung von Bienenweiden und die Schaffung von Lebensräumen für bedrohte Tierarten. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Programms zur Förderung der Biodiversität in der Region und zur nachhaltigen Nutzung der Landschaft. Die Bewohner von Wermelskirchen zeigen sich begeistert von dieser Initiative und hoffen auf eine blühende Zukunft für ihre Obstwiesen.
Rolf Meyer pflegt alte Apfelsorten auf Streuobstwiesen im Bergischen Land
Sein Auto rumpelt über den Forstweg. Es hat viel geregnet und Rolf Meyer steuert das Fahrzeug vorsichtig über den nassen Boden. Als er schließlich anhält, erstrecken sich vor ihm am Waldesrand zwei weite Wiesen. Fast unsichtbar stiehlt sich ein leises Lächeln auf sein Gesicht.
„Es sind etwa 180 Bäume“, sagt er dann und deutet auf die Wiesen. Mit einem großen Holztor hat Rolf Meyer die Flächen geschützt. Jetzt öffnet er das Schloss und spaziert vorsichtig über den nassen Boden. Als er auf „Prinz Albrecht von Preußen“ trifft, bleibt er stehen. „Eine schöne alte Sorte“, sagt er und fasst nach den dünnen Ästchen, die irgendwann einmal rote Herbstäpfel tragen sollen. „Dafür brauche ich allerdings noch ein bisschen Geduld“, ergänzt Meyer.
Bergischer Streuobstwiesenverein setzt sich für Erhaltung der Kulturlandschaft ein
Acht bis zehn Jahre brauche ein Apfelbaum, bevor er Früchte trage. „Bis dahin helfen wir ihm, gesund zu wachsen“, erklärt Meyer. Und das bedeutet auch: Die ersten zarten Knospen des jungen Bäumchens müssen entfernt werden. „Der Ast würde abknicken, wenn er jetzt schon einen Apfel tragen müsste“, erklärt Meyer.
Wertvolle grüne Oasen: Streuobstwiesen im Bergischen Land gepflegt und geschützt
Dem Verlust, den die heimische Kulturlandschaft damit erleben würde, wollte Rolf Meyer entgegensteuern. Und er machte Ernst: Beim Pomologenverein in Kassel absolvierte er eine zweijährige Ausbildung zum Obstgehölzpfleger und kaufte die erste Pferdewiese auf, um auf ihr alte Sorten zu pflanzen.
Der Bergische Streuobstwiesenverein hat sich die Förderung des Landschafts- und Naturschutzes auf die Fahnen geschrieben. Er plant neue Streuobstwiesen und kümmert sich um Erhalt, Pflege und Schnitt vorhandener Bäume. Er bietet auch Streuobstwiesenbesitzern Beratung und Unterstützung an.
Der Verein ist im Bergischen Städtedreieck, dem Kreis Mettmann, dem Rheinisch-Bergischen und dem Oberbergischen Kreis aktiv. www.bergischer-streuobstwiesenverein.de
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