Augsburger Zeitung: Bauer aus Uganda zu Gast auf dem Coenen-Hof in Kaarst
In der diesjährigen Augsburger Zeitung wird eine besondere Begegnung thematisiert, die zwischen zwei verschiedenen Kulturen stattgefunden hat. Ein Bauer aus Uganda war kürzlich zu Gast auf dem Coenen-Hof in Kaarst. Diese bemerkenswerte Begegnung zwischen der Landwirtschaft Ugandas und der rheinischen Region hat viel Aufsehen erregt. Der Bauer aus Uganda hat während seines Aufenthalts auf dem Coenen-Hof die Möglichkeit gehabt, die landwirtschaftlichen Methoden und Traditionen in Deutschland kennenzulernen. Gleichzeitig konnten die Einwohner von Kaarst und Umgebung von den Erfahrungen und Kenntnissen des ugandischen Bauern profitieren. Dieser Kulturaustausch wird sicherlich zu einer Vertiefung der Beziehungen zwischen beiden Ländern beitragen.
Afrikanischer Bauer auf dem CoenenHof: Einblick in die deutsche Landwirtschaft
Geboren wurde Munisha Herman vor 34 Jahren im Westen von Uganda, heute betreibt er eine Farm im Norden des afrikanischen Landes. Seine Hauptprodukte sind Zwiebeln und gelbe sowie rote Paprika. Aber auch Kaffee und Bananen baut er auf seiner Farm an.
Vor drei Wochen kam Herman über die Schorlemer-Stiftung des Deutschen Bauernverbandes, die junge Farmer aus Uganda und Kenia an landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland vermittelt, nach Driesch. Dort hospitiert er auf dem Hof von Rainer und Ulrike Coenen.
Es ist nicht der erste Praktikant aus dem Ausland, den das Ehepaar als Praktikanten beschäftigt. Im vergangenen Jahr war ein Kenianer für zwei Monate da, davor ein anderer Farmer aus Uganda, auch ein Japaner hat bei den Coenens ein Praktikum gemacht. Nun also Munisha Herman.
Und der Afrikaner hat einen langen Fragenkatalog mit nach Driesch gebracht. Unter anderem will er wissen, wie ein Hof in Deutschland geführt wird, wie die Coenens mit ihren Mitarbeitern umgehen, wie eine punktuelle Beregnung für die Felder funktioniert oder wie verschiedene Kulturen mit Wasser und Dünger behandelt werden. Auch die Frage nach dem richtigen Marketing steht auf seinem Zettel.
Erste Eindrücke
Gelernt hat er in den bislang drei Wochen schon einiges. „Hier wird alles mit Maschinen gemacht, in Uganda pflanzen und ernten wir alles mit den Händen“, sagt Herman. Auch gebe es Unterschiede in der Qualität, die sei in Deutschland besser als in Uganda.
In Uganda, sagt er, müsse er auch keine Wetterprognosen studieren, das sei in Deutschland anders. „In Uganda schaue ich nie, ob es morgen regnet oder nicht. Das gehört hier dazu“, so Herman.
Auch in Sachen Management konnte er sich bei der Familie Coenen bereits einiges abschauen. Gelernt habe er auch, wie die Deutschen leben oder was sie essen. „Das tägliche Leben hier ist anders“, sagt Herman, der in Uganda auf einer Farm aufwuchs und seit neun Jahren selbst Landwirt ist.
Die Meinung der Chefs
„Munisha hat genaue Vorstellungen von dem, was er will“, erklärt Ulrike Coenen. „Er hat eine wahnsinnig schnelle Auffassungsgabe und unheimlich schnell dazu gelernt“, ergänzt Rainer Coenen.
Außerdem komme er bei den Mitarbeitern gut an, „zur Not kommunizieren wir mit Händen und Füßen“, sagt Herman, der in Uganda eine Frau und drei Kinder – zwei Töchter und einen Sohn – hat.
Seine Heimat vermisse er noch nicht, da das Praktikum auf dem Hof viel Zeit in Anspruch nehme. „Ich werde Uganda erst vermissen, wenn es kalt wird. Denn dort scheint immer die Sonne“, sagt Herman.
Schreibe einen Kommentar