Hasnain Kazim spricht über seine Deutschland-Rundreise

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Hasnain Kazim spricht über seine Deutschland-Rundreise

Der pakistanisch-deutsche Journalist Hasnain Kazim hat kürzlich seine eindrucksvolle Deutschland-Rundreise abgeschlossen, bei der er die vielfältigen Facetten des Landes erkundet hat. In einem exklusiven Interview spricht Kazim jetzt über seine Erlebnisse und Eindrücke während seiner Reise. Der Journalist, der für die Süddeutsche Zeitung und andere renommierte Medien tätig ist, hat sich auf eine Reise quer durch Deutschland begeben, um die Menschen, die Kultur und die Geschichte des Landes kennenzulernen. In seinem Bericht gibt Kazim einen Einblick in die vielfältigen Gesichter Deutschlands, von der pulsierenden Metropole Berlin bis hin zu den idyllischen Dörfern im ländlichen Raum.

Hasnain Kazim über seine DeutschlandRundreise: Eine politische Reise durch die Herzen Deutschlands

Hasnain Kazim über seine DeutschlandRundreise: Eine politische Reise durch die Herzen Deutschlands

Zur fünften Ausgabe der Reihe „Positionen und Perspektiven saß jetzt wieder das Ehepaar Meron Mendel und Saba-Nur Cheema auf dem Podium im Kleinen Haus des Düsseldorfer Schauspielhauses, er Direktor der Bildungsstätte Anne Frank und Autor, sie Politologin, Publizistin und Antirassismus-Trainerin. Von ihrem Gast Hasnain Kazim erhofften sie sich Auskunft darüber, was uns als Gesellschaft zusammenhält.

Da traf es sich gut, dass Kazims neues Buch „Deutschlandtour soeben in den Handel gelangt ist, ein „politischer Reisebericht. Eine Antwort auf die Frage des Abends ließ jedoch lange auf sich warten. Stattdessen erzählte Hasnain aus seinem zurückliegenden Leben als Auslandskorrespondent und reihte Anekdoten über Begegnungen im Inland aneinander, die er per Fahrrad gesammelt hatte.

Ausgangspunkt war das Dorf Hollern-Twielenfleth im Alten Land, in dem er als Sohn indisch-pakistanischer Eltern aufgewachsen war; seine Heimat, wie er bekannte. Kazim fühlt sich als Deutscher, gehört aber nicht zu denjenigen mit migrantischem Hintergrund, die die Frage „Woher kommst du? für rassistisch halten. Vielmehr sieht er hinter dieser Frage eine, die er gerne hört: „Wie ist dein Weg?. Daraus, so hat er erfahren, ergeben sich „tolle Gespräche.

InfoTermine und Neuerscheinungen

Nächstes Gespräch In der nächsten Ausgabe von „Positionen und Perspektiven am 15. November um 19 Uhr im Kleinen Haus des Düsseldorfer Schauspielhauses werden Meron Mendel und Saba-Nur Cheema mit Svenja Flaßpöhler, der Chefredakteurin des „Philosophie Magazins, über die Frage sprechen, warum wir mehr miteinander streiten sollten.

Neues Buch Nicht nur von Hasnain Kazim, auch von Saba-Nur Cheema und Meron Mendel ist soeben ein neues Buch erschienen: „Muslimisch-jüdisches Abendbrot. Das Miteinander in Zeiten der Polarisierung. Verlag Kiepenheuer & Witsch. 208 Seiten, 22 Euro, als Kindle 18,99 Euro.

Kazim, so bekräftigte er gegenüber Cheema und Mendel, lässt sich nicht gern vereinnahmen. Wenn, wie geschehen, ein in Deutschland lebender Türke ihm vorwirft, er sei kein richtiger Pakistani, weil er nicht dem Islam angehöre, nicht einmal einer anderen Religion, etwa dem Christentum, und ihm ebenso das Deutschsein abspreche, dann ärgere ihn das.

Wenig erfreut war er auch über Gespräche mit Nina, einer Antirassismus-Aktivistin, die behauptet, weiße Menschen seien per se rassistisch. Sie habe sich sogar in die These gesteigert, dass nur eine Gesellschaft ohne Weiße nicht rassistisch sein könne. Darüber hinaus hat Kazim Frauen kennengelernt, die behaupten, wenn ein Mann einen Raum betrete, sei das bereits eine Bedrohung.

Man merkt: Da sind ursprünglich gut gemeinte Debatten aus dem Ruder gelaufen. Saba-Nur Cheema beklagte denn auch, die Debatte über Rassismus in unserer Gesellschaft werde oberflächlich geführt. Sie berücksichtige nicht den strukturellen Rassismus, zum Beispiel im Bildungswesen. Hazim fügte an, jedem gehe es nur noch darum, dass er in seiner Gruppe bleibe. Auseinandersetzungen seien nicht mehr erwünscht.

Zumindest eine kleine Debatte habe sich jedoch ergeben, als Kazim auf seiner Reise mit einer Frau aus Mecklenburg-Vorpommern ins Gespräch kam, die ihr Auto mit einer AfD-Plakette versehen hatte. Diese Frau aus dem vormaligen Gebiet der DDR hatte 1990 erst SPD, später die Grünen gewählt. Als das verunglückte, schlecht kommunizierte Heizungsgesetz den kleinen Leuten finanzielle Leistungen abverlangte, die sie nicht erbringen konnten, fragte sich die Bürgerin: Wen wähle ich, wenn ich unzufrieden mit der Regierung bin? Ihre Antwort war: AfD. Hazim schließt daraus, nicht alle AfD-Wähler seien rechtsextrem, man könne sie zurückholen. Schon gar nicht könne man alle „Ossis als rechtsextrem einstufen, „das ist einfach unfair.

Erst die sich anschließende Diskussion des Podiums mit den Zuhörern im Saal entlockte Hazim doch noch eine Antwort auf die zentrale Frage des Abends. Deutschland werde zusammengehalten durch (unter anderem) Grundgesetz, Küche, unsere Geschichte, unsere Art zu leben, Vielfalt und vor allem durch die Sprache. Er bedauerte, dass die Kirchen keine Rolle mehr in der Gesellschaft spielen: „Der Mensch braucht etwas, woran er sich festhalten kann. Wenn er das bei den Kirchen nicht mehr findet, sucht er sich etwas anderes.

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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