Neues Musikjahr in Neuss: 'Attaca' startet mit Kinderkonzert
Die Kinder sitzen auf Matten und sind aufgeregt. Gleich geht es los, das Konzert „Manege frei!“. Aber erst einmal müssen noch die Erwachsenen einen Platz finden. Die zahlreichen Stuhlreihen sind besetzt von Kinderklamotten, aber mancher macht Platz für eine Mutter oder einen Vater, für einen Opa oder für eine Oma. Viele haben ein Kind auf dem Schoß. So, als ob sich die Kinder nicht trauten. Aber sie machen mit.
Denn vorne steht Kristin Susan Catalán Medina. Als Putzfrau ist sie verkleidet, und sie sieht weniger respektheischend aus als der Zirkusdirektor, der ganz in Schwarz daherkommt und von Anne Kaack-Heyens gespielt wird. Dass die beiden immer wieder zurücktreten und zusammen mit Silke Wilhelm (Violine), Joana Rini Kröger (Violoncello), Maxime von Koblinski (Schlagwerk) und Kamilla Küppers-Smagulova (Klavier) ein kleines Orchestern ergeben, macht den jungen und alten Zuhörern nichts aus. Zumal da mit den „Musikforschenden“ kleine Kinder unter der Leitung von Borghild Wessiepe auftreten.
Kinderkonzert in Neuss: 'Attaca' bringt Musik und Spaß für jung und alt
Aber da ist „Attaca“, die neue Reihe der Musikschule, schon weit fortgeschritten. Denn der Zirkusdirektor steht vor einem Problem: Der Zauberer liegt im Bett und kann nicht kommen. Ausgerechnet in der Generalprobe! Was also tun? Ohne ihn droht die Premiere zu platzen. Wenn da nicht die Kinder wären. Denn die Putzfrau, die ansonsten mit dem Staubwedel herummacht, hat eine Idee. Warum nicht alle Kinder aufstehen und zu einem „Riesenzirkustausendfuß“ (aus „Kroko Tarrap“) sich in einer Schlange winden lassen, mit einem munteren Lied auf den Lippen? Gesagt, getan.
Überhaupt: Die Musik wird an diesem Tag ganz groß geschrieben. Es wird getanzt und gesungen, dass es eine Freude ist. Geht es nur nach der ersten Veranstaltung, wird die Reihe „Attaca“ ein Erfolg. Für die Musikschule, aber mehr noch für die zahlreichen Kinder, die zu „Attaca“ (Spielanweisung in der Musik, die am Ende eines Satzes oder eines Stückes auftritt) kommen. Denn schon das Attaca-Lied von Kaack-Heyens ist ein Ohrwurm, die Schritte dazu sind einprägsam und stringent. Wie auch die anderen Lieder, sogar der Schreibmaschine.
Ganz nebenbei lernen die Kinder auch andere Musik kennen. Zum Beispiel „Der Seiltänzer“ von Sofia Gulbaidulina, oder Arvo Pärts „Spiegel im Spiegel“. Bei Camille Saint-Sæns „Königlicher Marsch des Löwen“ aus dem „Karneval der Tiere“ zu den Bildern von Jule Famulok machen die Kindern begeistert mit. Die neue Reihe nach dem Konzept von Kaak-Heyens und Catalán Medina von vier bis acht Jahren kommt gut.
Info: Nächster Termin: „Total verhext!“, So., 24. November, 15 Uhr, Pauline-Sels-Saal im Romaneum
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