Krefeld: Im Januar setzt die Stadt Krefeld ein außergewöhnliches Zeichen für eine solidarischere Rentenversicherung. Unter dem Motto Tiere im Januar werden tierische Maskottchen durch die Straßen ziehen, um auf die Bedeutung der Solidarität in der Rentenversicherung hinzuweisen. Die Aktion soll dazu beitragen, das Bewusstsein für die soziale Verantwortung gegenüber älteren Generationen zu stärken und die Diskussion über eine gerechtere Verteilung der Rentenbeiträge anzuregen. Die symbolische Geste soll auch dazu dienen, die Akzeptanz von solidarischen Modellen in der Rentenversicherung zu fördern und einen gesellschaftlichen Dialog über die Zukunft der Altersvorsorge anzuregen.
Krefelds SPD-Abgeordneter fordert solidarischere Rentenversicherung: Alle sollen einzahlen!
In einer Bundestagsdebatte hat sich Krefelds SPD-Bundestagsabgeordneter Jan Dieren dafür ausgesprochen, die gesetzliche Rentenversicherung zu stärken und insgesamt solidarischer zu gestalten. Im Moment zahlen viele Erwerbstätige mit überdurchschnittlich hohen Einkommen, wie Anwälte, Ärzte, Selbstständige oder Abgeordnete, nicht in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Das müsse sich ändern, so Dieren. Ziel der SPD sei es, ein „solidarisches Rentensystem zu schaffen, in das alle einzahlen, auch diejenigen, die besonders gut verdienen“, erklärt Dieren in seiner Rede.
Anlass der Debatte war ein Antrag der AfD-Fraktion mit der Forderung, Abgeordnete in die gesetzliche Rentenversicherung aufzunehmen. Dieren machte deutlich, dass diese Forderung zwar richtig, aber bei weitem nicht ausreichend sei. Vielmehr stelle diese zu kurz greifende Forderung nur darauf ab, „Hass zu schüren“ und erziele keine Wirkung, wenn es darum ginge, das Rentensystem im Ganzen gerechter zu machen.
Die Bundesregierung will das Rentenniveau stabilisieren und den erwarteten Anstieg der Rentenbeiträge abbremsen. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) hatten dazu im März ein Reformpaket vorgestellt, mit dem das Rentenniveau von 48 Prozent auch für die Zukunft garantiert werden soll. Das Rentenniveau sagt aus, wie viel Prozent des aktuellen Durchschnittslohns jemand als Rente erhält, der exakt 45 Jahre lang immer zum Durchschnittslohn gearbeitet hat.
Debatte im Bundestag: SPD will Rentensystem gerechter gestalten
In der AfD gibt es Diskussionen um die Ausgestaltung eines Rentenkonzepts. Dies griff Dieren auf und erklärte, dass die AfD auch hier eine Leerstelle habe, wenn es um die Lösung sozialer Fragen und die Beseitigung von Ungerechtigkeiten ginge. Vielmehr nutze die AfD – laut Dieren – Anträge wie diesen, um Wut und Zorn zu instrumentalisieren und für ihren eigenen Vorteil zu nutzen.
Weil das hohe zusätzliche Milliardensummen kostet, die Rentenbeiträge aber nicht zu stark steigen sollen, soll die Finanzierung auf ein zusätzliches Standbein gestellt werden: ein Kapitalstock auf dem Aktienmarkt. Insgesamt sollen bis Mitte der 2030er-Jahre mindestens 200 Milliarden Euro angelegt werden. Aus den Erträgen sollen dann jährlich zehn Milliarden Euro an die gesetzliche Rentenversicherung fließen.
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