Aperol Spritz in Gefahr? Faktencheck um Krebs-Gerüchte

Die letzten Tage haben die Gemüter erhitzt: Aperol Spritz, das beliebte Sommergetränk, steht plötzlich im Verdacht, Krebs zu verursachen. In sozialen Medien und Online-Plattformen kursieren Gerüchte, wonach die Zutaten des populären Drinks eine Gefahr für die Gesundheit darstellen. Doch stimmt das wirklich? Wir haben uns auf die Suche nach Fakten gemacht und die Wahrheit hinter den Krebs-Gerüchten untersucht. Im folgenden Faktencheck möchten wir Ihnen die Ergebnisse präsentieren und klären, ob Sie Ihren Aperol Spritz weiterhin genießen können oder nicht.

Index

Der Aperol Spritz im Faktencheck: Wie gesundheitsschädlich ist er wirklich?

In sozialen Netzwerken wird behauptet, dass die Farbstoffe des Aperitifs extrem giftig und krebserregend seien. Doch stimmt das wirklich?

Behauptung: Aperol Spritz sollte wegen der stark krebserregenden Farbstoffe nicht konsumiert werden.

Behauptung: Aperol Spritz sollte wegen der stark krebserregenden Farbstoffe nicht konsumiert werden.

Bewertung: Irreführend.

Aperol ist eine Marke der Campari-Gruppe und wird gern als Aperitif oder in Cocktails verwendet. Als Aperol Spritz wird eine Mischung mit Prosecco und Mineralwasser bezeichnet. Discounter bieten vielfach Aperol-ähnliche Eigenmarken an.

Die Farbstoffe E 110 und E 124

Die Farbstoffe E 110 und E 124

Die auffällige orange-rote Farbe von Aperol verdankt den beiden zugesetzten künstlichen Farbstoffen E 110 (Gelborange S) und E 124 (Cochenillerot A), deren Grundstoff Erdöl ist. Diese sogenannten Azofarbstoffe gelten als sehr umstritten, wie es bei der Verbraucherzentrale Berlin heißt.

Sie können bei Menschen, die allergisch auf Aspirin reagieren oder generell anfällig für Allergien sind, zu sogenannten pseudoallergischen Reaktionen wie Hautrötungen und Asthma führen.

Krebserregend?

Aber erhöhen sie auch das Krebsrisiko? Die in Lebensmitteln verwendeten geringen Mengen gelten als unbedenklich. Beide Farbstoffe sind zugelassene Lebensmittelzusatzstoffe.

Laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) werden Zusatzstoffe nur zugelassen, wenn bestimmte Kriterien erfüllt werden. Dazu gehört unter anderem der Nachweis, dass der Stoff gesundheitlich unbedenklich ist.

Begrenzte Mengen

Eine Zulassung gilt vielfach nur für bestimmte Lebensmittelkategorien und begrenzte Höchstmengen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat auch für E 110 und E 124 Grenzwerte für die tägliche Aufnahme festgelegt.

In Spirituosen wie Aperol dürfen beide Farbstoffe und andere derselben Kategorie in einer Gesamtkonzentration von bis zu 200 Milligramm pro Liter verwendet werden.

Studienlage dünn

Zu der Frage, ob und wie stark E 110 und E 124 krebserregend wirken, lieferten Studien unterschiedliche Ergebnisse. Festgestellt wurde nach Angaben der Verbraucherzentrale unter anderem, dass sich das Krebsrisiko bei Mäusen erhöhte - allerdings bei langer Gabe in hoher Konzentration.

Trotzdem gehen andere Länder bereits wesentlich restriktiver mit E 124 um. In den USA etwa ist die Verwendung des Farbstoffs in Lebensmitteln gänzlich verboten.

Alkohol: Ein definitiver Risikofaktor

Zu bedenken ist bei der Bewertung aber auch noch ein anderer Inhaltsstoff: der Alkohol. Dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Krebsrisiko gibt, sehen Experten schon lange als gesichert an.

Das gilt unter anderem für Speiseröhrenkrebs und Leberkrebs, wie es beim Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) heißt. Rund vier Prozent der jährlichen Krebsfälle in Deutschland lassen sich demnach direkt auf Alkohol zurückzuführen.

Hinzu kämen weitere potenzielle gesundheitliche Folgen wie Schlaganfall, Herzversagen, Alkoholabhängigkeit und psychische Störungen.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up