Arbeit: FDP plant Abschaffung des Acht-Stunden-Tages
Die Freie Demokratische Partei (FDP) plant eine umfassende Reform des Arbeitsrechts. Laut einem aktuellen Bericht will die Partei den Acht-Stunden-Tag abschaffen und stattdessen flexible Arbeitszeiten einführen. Damit soll es Arbeitnehmern ermöglicht werden, ihre Arbeitszeit selbst zu gestalten und besser mit ihren familiären und privaten Verpflichtungen in Einklang zu bringen. Die FDP argumentiert, dass die traditionelle 40-Stunden-Woche nicht mehr den modernen Anforderungen entspricht und eine Anpassung an die digitalen Zeiten erforderlich ist. Die Pläne der FDP stoßen bereits auf Kritik von Seiten der Gewerkschaften, die eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen befürchten.
FDP plant Abschaffung des Acht-Stunden-Tages
Der FDP-Chef Köhler fordert die Abschaffung des Acht-Stunden-Tages und stattdessen eine wöchentliche Höchstarbeitszeit. Er bezeichnete den Acht-Stunden-Tag als fossiles Dogma aus einer Zeit, in der die Sorge vor Ausbeutung massiv war.
Wir sollten die Tageshöchstarbeitszeiten abschaffen und nur noch eine wöchentliche Höchstarbeitszeit festschreiben, sagte Köhler in einem Interview mit den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Wochenende.
Forderung nach flexibler Arbeitszeit
Köhler forderte auch, bei den vorgeschriebenen Pausen und Ruhephasen keine starren Vorschriften mehr zu machen. Viele Menschen brechen bereits jetzt das Arbeitszeitgesetz, weil dadurch ihr Leben entspannter sei. Diese Flexibilität sollte nicht mehr illegal sein.
Die FDP will die Arbeitszeit flexibler gestalten, um die Produktivität zu steigern. Köhler sieht die Gefahr einer Ausbeutung nicht, sondern eine Chance, dass sich mehr Menschen zum Arbeiten entschließen, wenn alles flexibler wird.
Auswirkungen auf die Arbeitnehmer
Laut einem Arbeitszeitreport der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) möchten 53 % der Berufstätigen ihre wöchentliche Arbeitszeit von 38,4 Stunden verkürzen. Die Hälfte wünscht sich weniger als fünf Arbeitstage.
Atypische Arbeitszeiten wie Schicht- oder Wochenendarbeit führen laut dem Arbeitszeitbericht häufig zu weniger Zufriedenheit. Für drei Viertel der Soloselbständigen sei dies an der Tagesordnung.
Kritik von Gewerkschaften
Die Gewerkschaft IG Metall forderte, dass der Arbeitsschutz im Fokus einer neuen Regelung zur Arbeitszeiterfassung stehen müsse. Denn zu lange Arbeitszeiten führten etwa zu mehr Krankheitsfällen.
Die Arbeitszeiten massiv auszudehnen und die Ruhezeiten zu verkürzen, ist kein Beitrag zur Fachkräftesicherung, so Hans-Jürgen Urban von IG Metall.
Ausblick
Das Arbeitszeitgesetz komme noch aus einer Welt ohne Homeoffice und müsse angepasst werden. In vielen Jobs gehe die genaue Erfassung der Arbeitszeit an der Lebensrealität der Menschen vorbei.
Um insgesamt die Produktivität zu steigern, müssten die Menschen in ihrem Arbeitsalltag entlastet werden. Da gibt es mal einen Tag, an dem mehr zu tun ist. Dafür gibt es mal einen anderen Tag, an dem man früher aus der Arbeit will, weil man die Kinder abholen möchte.
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