Belorado: Das vollständige Klarissen-Kloster trennt sich von der Kirche
In einem bemerkenswerten Schritt hat das Klarissen-Kloster in Belorado, einer kleinen Stadt in der spanischen Region Kastilien-León, die völlige Trennung von der römisch-katholischen Kirche bekannt gegeben. Dieser Historische Schritt markiert einen Wendepunkt in der Geschichte des Klosters, das seit Jahrhunderten eng mit der Kirche verbunden war. Die Schwestern des Klarissen-Ordens haben beschlossen, ihre spirituelle und administrative Unabhängigkeit zu erlangen und ihre eigene Identität zu stärken. Die Gründe für diese Entscheidung sind vielfältig und werden in den kommenden Tagen und Wochen genauer beleuchtet werden.
KlarissenKloster in Belorado: Ausstieg aus der römisch-katholischen Kirche
Der Bürgermeister von Belorado, Alvaro Eguiluz, sprach von einer absoluten Überraschung, als er von dem Beschluss der Klarissen-Schwestern erfuhr, sich von der römisch-katholischen Kirche loszusagen. Die Schwestern, die eine weitere Niederlassung im baskischen Orduna betreiben, hatten in einer öffentlichen Erklärung angekündigt, sich der Autorität eines abtrünnigen Geistlichen namens Pablo de Rojas zu unterstellen.
Die Äbtissin der Klarissen-Schwestern erklärte im Namen aller 16 Ordensfrauen, dass sie sich von der Kirche lossagen. Gleichzeitig kündigte sie an, dass die Gruppe sich der Autorität von Pablo de Rojas unterstellen werde, der sich selbst als Bischof bezeichnet und Leiter der ultrakonservativen Pia Unio Sancti Pauli Apostoli mit Sitz in Bilbao ist.
Die Gründe für den Ausstieg
Die Ordensfrauen begründeten ihren Schritt mit der Enttäuschung über den Reformkurs der Kirche in den letzten Jahren. Von der katholischen Kirche ist kaum noch etwas übrig - jetzt steht nicht mehr Gott, sondern der Mensch im Mittelpunkt, klagte eine der Schwestern. Eine andere fügte hinzu: Wir erkennen den Vatikan nicht an - es ist eine Farce.
Die Schwestern äußerten auch Frust über einen anhaltenden Immobilienstreit mit mehreren spanischen Bistümern. Kern der Auseinandersetzungen ist die verweigerte Genehmigung für den Verkauf eines verlassenen Konvents in Derio nahe Bilbao.
Reaktionen
Die Spanische Bischofskonferenz meldete sich zu Wort und kündigte an, das Gespräch mit den Schwestern zu suchen. Der neue, schroffe Ton entspreche nicht dem bislang gewohnten Stil. Man wolle gemeinsam nach anderen Lösungswegen für die aufgezeigten Probleme suchen.
Unterdessen wurde bekannt, dass eine Ordensfrau das Kloster in Belorado verlassen hat, um sich einer anderen Gemeinschaft anzuschließen.
Die Zukunft des Klosters ist ungewiss. Der Bürgermeister von Belorado, Alvaro Eguiluz, selbst wisse nicht, wie es mit den abtrünnigen Ordensfrauen weitergehe. Sie seien Belorados wichtigste Botschafterinnen gewesen, mit besten Kontakten zu den Menschen in der Gemeinde. Eguiluz hob auch die landesweit bekannte Süßgkeiten-Manufaktur des Klosters hervor. Das alles stehe nun zur Disposition.
Schreibe einen Kommentar