Die neue Orgel in Keyenberg: Ein harmonischer Zusammenschluss im Kirchenraum

Am 15. September 2022 wurde in der katholischen Pfarrkirche St. Lambertus in Keyenberg ein lang ersehntes Ereignis gefeiert: die Einweihung der neuen Orgel. Nach vielen Jahren der Planung und Vorbereitung konnten die Gemeindemitglieder und Gäste endlich die harmonischen Klänge der neuen Instrumentes genießen.

Die neue Orgel ist das Ergebnis einer erfolgreichen Kooperation zwischen der Kirchengemeinde, der Stadt Keyenberg und zahlreichen Sponsoren. Durch die großzügigen Spenden und die engagierte Arbeit der Beteiligten konnte ein Instrument von höchster Qualität angeschafft werden. Die Orgel ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil des Kirchenraums, sondern auch ein Symbol der Verbundenheit und des Zusammenhalts der Gemeinde.

Neue Orgel in Keyenberg: Harmonische Verbindung im Kirchenraum

Es ist ein besonderes Glück, wenn eine Orgel sich optisch und klanglich ideal mit dem Kirchenraum verbindet. Dem Mönchengladbacher Orgelbauer Martin Scholz ist dies in der Keyenberger Kapelle St. Petrus trotz nicht unerheblicher Probleme mit dem akustisch recht trockenen Sakralraum optimal gelungen.

Der in hellen Farben gehaltene, kubusartige Klangkörper mit zwölf Registern - verteilt auf zwei Manuale und Pedal - ist auf der Empore positioniert. Nach einem Dispositionsentwurf von Kantor Stefan Emanuel Knauer wurden französisch-romantische Klangfarben gewählt, da ein vornehmlich warmer Klang für diesen Kirchenraum am besten geeignet ist und eine Orgel mit ähnlichen Klangfarben im weiteren Umfeld von Erkelenz bisher nicht existiert.

Klangkörper in Keyenberger Kapelle: Optisch und akustisch einzigartig

In einem Orgelkonzert mit klug gewähltem Programm, das sowohl Kompositionen von französischen Tonsetzern als auch Werke von Johann Sebastian Bach in romantischen Bearbeitungen enthielt, stellte der Erkelenzer Kantor die zahllosen Klangkombinationen des Orgelwerkes vor. Erstaunlich, welche Farbenpracht und welche Vielfalt mit zwölf Registern zu erreichen sind.

Einladendes Programm

Am Anfang stand eine Chaconne über eine Glockenspielmelodie von Louis Vierne, Charles-Marie Widor war mit dem einschmeichelnden Andante cantabile aus seiner 4. Orgelsymphonie vertreten und Théodore Dubois mit einem sanglichen „Offertoire“. Festliche Stimmung zauberte Knauer mit einem Georg Friedrich Händel nachempfundenen, prachtvollen Opus von Alexandre Guilmant.

In der Mitte seiner Vortragsfolge präsentierte der Kantor zwei gewichtige Tongemälde aus „L'Ascention = Die Himmelfahrt“ von Olivier Messiaen - einem der bedeutendsten Orgelkomponisten des 20. Jahrhunderts - in ihrer faszinierenden Klangsprache, aber auch mit all ihren dissonanten Reibungen.

Für das von Franz Liszt bearbeitete Adagio aus der IV. Sonate c-Moll für Violine und Cembalo BWV 1017 von Johann Sebastian Bach wählte der Interpret sanfte Register, und die Sinfonia aus der Bach-Kantate „Wir danken dir, Gott, wir danken dir“ (bearbeitet von Marcel Dupré), gefiel mit brillantem Laufwerk und silbriger Registrierung.

Den Abschluss bildete eine festliche Toccata des französischen Romantikers Albert Renaud.

Für die Vielfalt des anspruchsvollen Programms, die beachtliche spieltechnische und interpretatorische Leistung sowie die eindrucksvolle Präsentation des rundum gelungenen Orgelwerkes dankte das Auditorium in der lückenlos besetzten Kapelle dem Interpreten. Dieser bezog den Orgelbauer gerne in den großen Applaus mit ein.