- EM 2024: Abschiedstanz von Toni Kroos - Die letzte Auflage für den Langen im Trikot der DFB-Auswahl gegen Spanien
- Toni Kroos: Der letzte Tanz des Langen im Trikot der DFB-Auswahl gegen Spanien
- Abschiedstanz von Toni Kroos: Die Karriere des alten Schülers endet in Spanien
- Toni Kroos: Der Mann, der das Parkett verlässt mit einem Nachruf auf sein sportliches Wirken
EM 2024: Abschiedstanz von Toni Kroos - Die letzte Auflage für den Langen im Trikot der DFB-Auswahl gegen Spanien
Die Europameisterschaft 2024 wird für Toni Kroos ein besonderes Turnier. Der experienced Mittelfeldspieler hat bekannt gegeben, dass er nach der EM seine Karriere in der DFB-Auswahl beenden wird. Der 36-jährige Spieler wird somit in seinem letzten großen Turnier für Deutschland auflaufen. Der Abschied des langjährigen Nationalspielers wird sicherlich emotionale Momente bereithalten. Im ersten Gruppenspiel gegen Spanien wird Kroos sein letztes Mal im Trikot der DFB-Auswahl auflaufen. Wir schauen zurück auf seine erfolgreiche Karriere und blicken voraus auf das, was uns in diesem Sommer erwartet.
Toni Kroos: Der letzte Tanz des Langen im Trikot der DFB-Auswahl gegen Spanien
Er wird nicht mehr auf dieses Parkett zurückkehren. Das hier war also gerade sein letzter Tanz. Nach 306 Partien in der spanischen La Liga. Nach 173 Auftritten in der Bundesliga. Nach 151 Begegnungen in der Champions League. Nach seinem 114. Länderspiel – im Viertelfinale der Europameisterschaft in Deutschland ausgerechnet gegen das Land, in dem er das Spiel wie wenige andere in den vergangenen Jahren geprägt hat.
Er ist mit einer Niederlage von der großen Bühne abgetreten, er geht als wohl einer der größten Spieler des Fußballs.
Abschiedstanz von Toni Kroos: Die Karriere des alten Schülers endet in Spanien
Vor dem Duell mit La Furia Roja, der roten Furie, hatte sich Kroos noch irgendwelche Nachrufe auf sein sportliches Wirken verbeten. Nun kann er sich nicht mehr wehren, auch wenn er selbst kurz nach dem Schlusspfiff nicht seine persönliche Situation in den Vordergrund schieben will, sondern nur das Aus mit dem Team bei der Heim-EM in seinen Gedanken ist.
Kroos selbst also spricht im Stuttgarter Stadion von einer gewissen Leere, die er fühle. Die Enttäuschung über das Turnier-Aus überdecke bei ihm die Gedanken ans Karriereende.
„Wir sind wieder auf Augenhöhe mit den Besten“, sagt der Weltmeister von 2014, auch wenn der Einzug ins Halbfinale und der erhoffte Titelgewinn ausbleiben.
Toni Kroos: Der Mann, der das Parkett verlässt mit einem Nachruf auf sein sportliches Wirken
Die Rückkehr ins DFB-Team sei die richtige Entscheidung gewesen. „Die Zeit war gut. Es hat großen Spaß gemacht. Ich bin sehr zufrieden. Ich hätte nicht gedacht, dass wir so schnell so nah dran sein können“, sagt Kroos zur Leistungssteigerung.
So sachlich. So präzise. So unspektakulär, wie sein Spiel in Deutschland über viele, viele Jahre wahrgenommen wurde.
Doch jedes Wort von ihm hat Gewicht. Die Lobeshymne auf ihn stimmt der Bundestrainer höchstpersönlich an. „Die Karriere von Toni kann man nicht hoch genug einschätzen. Ich glaube, was alle sehen, sind seine sportlichen Erfolge, die außergewöhnlich sind, die wahrscheinlich für einen deutschen Spieler einmalig bleiben, vielleicht auch für immer. Er ist sicher einer der größten deutschen Spieler“, sagt Nagelsmann.
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In Spanien war er seit Jahren schon eine Legende. In Deutschland dagegen unverstanden. Weil die Stammtisch-Experten die Hatz auf ihn eröffnet hatten und sein Spiel verteufelten. „Querpass-Toni“ nannten diese besonderen Kenner des Fußballs ihn – was zu keiner Zeit in seiner Laufbahn auch nur zum Teil stimmte.
Die Meinungsmacher verstummten nur langsam. Da halfen Kroos auch seine ganzen Titel nichts. Kroos stand für Vernunft statt Spektakel. Die hohe Kunst liegt darin, dass er sein Spiel hat so leicht aussehen lassen.
Dass er den Takt eines Spiels fast beliebig verändern konnte. Dass er die Schwerpunkte auf dem Feld bestimmte, langsamer, schneller, rechtsherum, linksherum, ab durch die Mitte. Ganz zu schweigen von dem Gefühl in seinem Fuß. Er war der Chef auf dem Platz, ohne pausenlos sagen zu müssen, dass er der Chef auf dem Platz war.
Mittlerweile hat sich der Wind gedreht, und auch das Publikum in Deutschland huldigt ihm. Was auch daran liegt, dass er nahbarer geworden ist. Er ist nicht mehr nur der Mann aus Madrid, sondern der Typ mit dem Podcast mit seinem Bruder Felix.
In „Einfach mal Luppen“ erzählt er seine Sicht der Dinge auf den Fußball. Er spricht mit Protagonisten aus dem Fußball wie Mehmet Scholl und Christian Streich über das Geschäft.
Während der EM hat er in unregelmäßiger Weise Sonderfolgen produziert. Mehr Einblick gewährte sonst niemand. Kroos hatte etwas zu sagen. Immer wieder „Toooooooni! Tooooooooni! Toooooooooni“-Rufe bei dieser Europameisterschaft, wenn der Maestro an den Ball getreten war.
Ihm war von Anfang an klar, dass seine Karriere ohne den EM-Pokal enden könnte. So ist es gekommen. Aber er hat seine Laufbahn nie auf Kalkül aufgebaut und sich sklavisch daran geklammert. Seine Liebe zum Spiel ist so groß, dass er genau in dem Moment geht, wo das Publikum sich vor ihm verneigt und nicht verwundert auf ihn blickt, weil er immer noch da ist, wie bei anderen großen Gesichtern dieses Spiels.
Mit ihm geht einer der alten Schule. In Madrid will er nun seine Academy zur Nachwuchsförderung ausbauen. Wenn er nur einem Kind die Art seines Spiels so näherbringen könnte, wäre es schon eine großartige Leistung.
Er wollte keinen Nachruf auf sein sportliches Schaffen, nun hat er ihn dennoch bekommen – hoffentlich auf ein „Auf Wiedersehen“ in welcher Funktion auch immer in diesem Geschäft.
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