- Emmanuel Macron in Münster: Ironischer Friedenspreis für Frankreichs Präsidenten
- Emmanuel Macron in Münster: Ironischer Friedenspreis für Frankreichs Präsidenten
- Öffnung des Historischen Rathauses
- Fulminante Rede
- Internationaler Preis des Westfälischen Friedens
- Macron trifft ein
- Ehrengäste warten
- Forderungen an Europa
- Kritik an Putin
Emmanuel Macron in Münster: Ironischer Friedenspreis für Frankreichs Präsidenten
Am 3. Oktober wurde Emmanuel Macron, der Präsident von Frankreich, in der westfälischen Stadt Münster mit dem Westfälischen Friedenspreis ausgezeichnet. Diese Ehrung wurde Macron für seine Bemühungen um den Frieden und die Europäische Einigung verliehen. Der französische Staatschef ist damit der erste amtierende Präsident, der diesen Preis erhält. Die Verleihung des Friedenspreises an Macron wird jedoch von Kritikern als ironisch angesehen, da Frankreich unter seiner Führung an verschiedenen Konflikten beteiligt ist.
Emmanuel Macron in Münster: Ironischer Friedenspreis für Frankreichs Präsidenten
Mit einer Verspätung von 75 Minuten trifft der französische Präsident Emmanuel Macron in Münster ein. Mehr als 350 Ehrengäste müssen im Festsaal des Historischen Rathauses, in dem vor 376 Jahren der Westfälische Frieden (1648) zur Beendigung des 30-jährigen Krieges geschlossen wurde, erst einmal warten.
Öffnung des Historischen Rathauses
Der Festsaal des Historischen Rathauses wird für die Veranstaltung geöffnet. Mehr als 350 Ehrengäste müssen warten, bevor Macron eintrifft. Wie auch mehrere Tausend Zaungäste am Prinzipalmarkt, die sich zum Besuch des Staatsoberhaupts aus Paris dort eingefunden haben.
Fulminante Rede
Der französische Präsident liefert zum Abschluss seines Staatsbesuchs in Deutschland eine fulminante Rede ab, die sofort für ausgiebigen Gesprächsstoff sorgt. Anlass ist die Verleihung des Internationalen Preises des Westfälischen Friedens an Macron.
„Ein Preis für den Frieden, während Krieg herrscht“, beginnt der Franzose seine Rede. „Das grenzt an Ironie, das ist geradezu paradox.“
Internationaler Preis des Westfälischen Friedens
Die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe verleiht alle zwei Jahre den Internationalen Preis des Westfälischen Friedens. Er ist mit 100.000 Euro dotiert.
Preisträger geehrt wird neben Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auch das Deutsch-Polnische Jugendwerk. Macron stiftet seinen Teil des Preises dem Deutsch-Französischen Jugendwerk.
Macron trifft ein
Macron selbst löst den Widerspruch auf. „Nur ein dauerhafter Frieden kann die Zukunft Europas sichern“. Davor sind allerdings nach Ansicht des französischen Präsidenten gewaltige Anstrengungen nötig, um Europa wehrhafter zu machen.
„Der Krieg hat uns wachgerüttelt“, ruft Macron seinem Publikum zu.
Ehrengäste warten
Eine Vielzahl von Ehrengästen wartet im Festsaal des Historischen Rathauses, darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz.
Es falle derzeit schwer, optimistisch zu sein, erläutert Macron, um sich selbst gleich als unverbesserlichen, aber realistischen Optimisten zu bezeichnen.
Forderungen an Europa
Er verlangt von Europa in Sicherheitsfragen einen „strategischen Quantensprung“, mehr Souveränität und Autonomie. Denn so sehr die Amerikaner den alten Kontinent vor seinen Feinden bewahren (“Der US-Bündnispartner steht uns zur Seite“), so wenig könne man sich auf Dauer darauf verlassen.
Macron macht sich offenbar keine Illusionen darüber, was kommt, wenn der rechtspopulistische Donald Trump die nächste Wahl in den Vereinigten Staaten gewinnt.
Kritik an Putin
Es wird deutlich, dass es für die Europäer nicht leicht ist, mit einem Aggressor umzugehen, für den die Regeln des Völkerrechts nicht gelten. Gerade in Münster wird das deutlich.
Der französische Präsident fordert nichts weniger als eine gemeinsame Verteidigungspolitik Europas. „Die nationalen Lösungen bringen uns nicht weiter, sind sogar gefährlich“, mahnt der Franzose.
„Wer Frieden will, der geht immer auch ein Risiko ein“, sagt Macron.
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