Aus für den Verein Naturfelder in Issum
Die Gemeinde Issum muss sich von einem langjährigen Akteur im Umweltschutz verabschieden. Der Verein Naturfelder, der seit Jahren für den Erhalt und Schutz der natürlichen Landschaft um Issum kämpfte, wird aufgelöst. Die Mitglieder des Vereins haben beschlossen, aus persönlichen Gründen die Aktivitäten einzustellen. Dies bedeutet einen herben Verlust für die Umweltschutzbemühungen in der Region. Die Naturfelder waren bekannt für ihre erfolgreichen Projekte zur Renaturierung von Flächen und zur Förderung der Artenvielfalt. Ihr Engagement wird in der Gemeinde Issum schmerzlich vermisst werden.
Verein Naturfelder in Issum nach fünf Jahren aufgelöst
Nach fünf Jahren ist Schluss für den Verein Naturfelder Issum. Die Mitglieder des Vereins hatten es sich zur Aufgabe gemacht, landwirtschaftliche, private und Flächen der Gemeinde in Insektenlebensräume umzuwandeln. Der Grund für das Aus: mangelnde Mitglieder, sagt der Vorsitzende Ingo Bläser. „Zwar fanden die Leute gut, was wir gemacht haben, auch den Unterricht für die Schüler an unseren Wiesen“, sagt er. Aber es habe an Leuten gefehlt, die helfen oder dem Verein beitreten. Der Verein hatte zum Schluss elf Mitglieder, nicht alle davon aktiv. Da werde es am Ende schwer als Verein die Posten zu besetzen, angefangen vom 1. und 2. Vorsitzenden bis zum Kassierer, sagt Bläser.
Immer ging es um den Zustand der Wiesen, etwa am Bürgersaal in Issum. Die Kritik war, dass die verblühten Pflanzen nicht schön aussahen. Und genau darin sieht Bläser auch ein Problem. Viele hätten den Verein als Verschönerungsverein verstanden. Das ging auch so lange gut, wie die Blumen blühten. Im Herbst allerdings, wenn alles vorbei war, wurde der Ruf laut, die Wiese zu mähen. Das war aber nicht im Sinne des Vereins Naturfelder. Denn: „Die Stängel der verblühten Pflanzen sind wichtig für die Überwinterung der Insekten“, sagt der Vorsitzende. „Das sind quasi natürliche Insektenhotels.“ Gemäht wurde erst im Frühjahr.
Erhalten bleibt auch der Ableger des Vereins Naturfelder in Dortmund. Dort hatte sich nach der Gründung in Issum und nach dessen Vorbild ebenfalls ein Verein mit Namen Naturfelder gegründet. Bläser ist dort einfaches Mitglied. Der Unterschied zwischen Issum und Dortmund sei, dass in Dortmund die Notwendigkeit eines solchen Vereins mehr gesehen werde, sagt Bläser. „Wenn man die Forschung verfolgt, ist das Thema Insektensterben wesentlich dramatischer als das, was die Leute wahrnehmen“, sagt er.
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