Israel hat vor einem starken Anstieg des Antisemitismus gewarnt, der durch den ESC 2024 ausgelöst werden könnte. Die israelische Regierung befürchtet, dass der internationale Gesangswettbewerb, der im kommenden Jahr in Israel stattfinden wird, als Plattform für antisemitische Äußerungen genutzt werden könnte. Ein Regierungssprecher betonte, dass es wichtig sei, gegen jegliche Form von Judenhass entschieden vorzugehen und keine Toleranz für diskriminierende Äußerungen zu zeigen. Der ESC 2024 wird als potenzieller „Hurrikan“ des Antisemitismus betrachtet, der nicht nur Israel, sondern die gesamte jüdische Gemeinschaft weltweit betreffen könnte. Die israelische Regierung ruft daher zu wachsamer Aufmerksamkeit und Solidarität gegen Antisemitismus auf, um ein Zeichen gegen Hass und Diskriminierung zu setzen.
Israel warnt vor aufkommendem Antisemitismus-Sturm beim ESC in Malmö
Israels Titel für den Eurovision Song Contest (ESC) im Mai im schwedischen Malmö trägt den Titel „Hurricane“ – und einem „Hurrikan von möglichem Antisemitismus“ sehen sich laut der israelischen Tageszeitung „The Jerusalem Post“ (Samstag) die Mitwirkenden gegenüber. Malmö gelte als „eine der antisemitischsten Städte der Welt“. Die dortige jüdische Minderheit erlebe vor allem seit dem 7. Oktober 2023 starke Anfeindungen seitens des großen muslimischen Bevölkerungsteils, hieß es in einer Reportage des TV-Senders Keshet 12.
Israel wird beim ESC 2024 durch die Sängerin Eden Golan (20) vertreten, die die meiste Zeit ihres Lebens in Moskau verbracht hat. Die israelische Song-Delegation, zu der auch Tänzer, Musiker und Stylisten gehören, sei vom israelischen Sicherheitsdienst Shin Beth angewiesen worden, ihre Hotelzimmer in Malmö nur zu ihren Auftritten zu verlassen, schrieb die Online-Zeitung „Times of Israel“.
Zudem habe die schwedische Polizei israelischen Fans untersagt, ihre Künstler mit blau-weißen Landesfahnen anzufeuern; in der Nähe des Veranstaltungsortes seien Demonstrationen verboten. Die Stadt Malmö hatte bereits „deutlich sichtbare“ Sicherheitsvorkehrungen angekündigt. Dazu sollen etwa schwer bewaffnete Polizisten und strikte Kontrollen an den Eingängen der Veranstaltungsorte zählen.
Der ursprüngliche israelische Song-Titel „October Rain“ war von den Veranstaltern abgelehnt worden, da in den Liedern spezifische politische Inhalte vermieden werden sollten. Das Lied wurde jedoch als Kommentar zum Hamas-Angriff angesehen – als was es den Medienberichten zufolge auch gemeint war.
Der Text von „Hurricane“ sei nun allgemeiner gehalten, bleibe mit der Stimmung jedoch ähnlich. Das zu dem Lied veröffentlichte Musikvideo zeigt Golan an einem Ort, der dem Supernova-Musikfestival ähnelt, bei dem am 7. Oktober viele Besucherinnen und Besucher ermordet oder als Geiseln genommen wurden – und die Tänzer winden sich scheinbar vor Qualen. Trotz der möglichen Bedrohung ist „Hurricane“ auf den Wetttabellen unter den Top 10; zuletzt lag der Titel auf dem siebten Platz von 37 Ländern, so die „Jerusalem Post“.
Schreibe einen Kommentar