Europawahl 2024: Spitzenkandidaten-Debatte - Der besondere Showdown in Brüssel

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Europawahl 2024: Spitzenkandidaten-Debatte - Der besondere Showdown in Brüssel

Die Europawahl 2024 rückt näher und mit ihr die Frage, wer die Zukunft Europas mitgestalten wird. Im Fokus steht die Spitzenkandidaten-Debatte, die am 15. April 2024 in Brüssel stattfinden wird. Dort werden die Spitzenkandidaten der verschiedenen Parteienfamilien aufeinandertreffen, um ihre Visionen für Europa vorzustellen. Der Showdown in Brüssel verspricht, ein Höhepunkt des Wahlkampfes zu werden. Wer wird die Führung Europas übernehmen und welche Ziele werden für die Zukunft Europas gesetzt? Die Antworten darauf werden in dieser Debatte gefunden werden.

Europawahl: Spitzenkandidaten-Debatte - Der besondere Showdown in Brüssel

Aus deutscher Sicht ist das ein schwer verdauliches Format: Spitzenkandidatendebatte vor der Europawahl. Vor Bundestagswahlen sind die Kanzlerduelle Tradition. Da musste wegen der Nominierung von gleich drei Anwärtern beim letzten Mal schon das Wort Triell her. Und nun Brüssel. Soll man es Quintell nennen, wenn Ursula von der Leyen (Christdemokraten), Nicolas Schmit (Sozialdemokraten), Terry Reintke (Grüne), Sandro Gozi (Liberale) und Walter Baier (Linke) gegeneinander antreten, um ihre Parteien bei den Europawahlen in zwei Wochen so weit nach vorne zu bringen, damit der erfolgreichste unter ihnen an die Spitze der EU-Kommission rücken kann?

Die Probleme der Debatte

Die Probleme der Debatte

Doch da fängt schon das Problem an. Denn laut Umfragen hat nur eine dieser Fünf eine reale Chance: Die Amtsinhaberin von der CDU in Deutschland. Doch das wird erst im Verlauf der nachmittäglichen Liveübertragung aus dem Brüsseler Plenarsaals des Europaparlamentes klar. Wahl-O-Mat zur Europawahl 2024 ist online – Welche Partei passt zu Ihnen? Jetzt ausprobieren!

Selten passte der Begriff Eurovision für eine Fernsehsendung so gut wie dieses Mal - und auch wieder nicht. Die fünf Spitzenanwärter waren zwar bereit, ihre Europa-Visionen vorzustellen. Doch in den vorgegebenen 60 Sekunden für die erste Antwort sowie eine separate Vorstellungsrunde und 45 sowie 30 Sekunden für weitere Wortmeldungen war das ein Ding der Unmöglichkeit. Da konnten keine Visionen entwickelt, allenfalls Häppchen von Ideenskizzen im Stakkato in die europaweite Zuschauergemeinde gedrückt werden.

Das Format der Debatte

Das Format der Debatte

Wirtschaft und Jobs wäre schon wegen der Bedeutung für die Wähler ein abendfüllendes Thema für ein Ringen um die besten Konzepte für Europa gewesen. So aber wurde daraus eine Hochdruckbetankung mit Floskeln. „Arbeitslosigkeit und Armut senken“, sagte der Sozialdemokrat, „angeblichen Widerspruch zwischen Klimaschutz und Wirtschaft auflösen“, die Grüne, „die Mitgliedstaaten zwingen, Wohnraum zu schaffen“, der Linke. Aber es sind Möglichkeiten eingebaut, mit zusätzlichen Frage- und Antwortzeiten zu intervenieren.

Und dadurch entsteht tatsächlich so etwas wie die Möglichkeit zu einem Showdown der Kandidaten, wenn auch angesichts von fünf Beteiligten einem der besonderen Brüsseler Art.

Die wichtigsten Zahlen zur Europawahl in Deutschland

Die wichtigsten Zahlen zur Europawahl in Deutschland

Kandidaten, Länder, Wähler Die wichtigsten Zahlen zur Europawahl in Deutschland

So etwa als Baier von den Linken die Ausgaben für die Verteidigung für mehr als genug hält, weil die europäischen Nato-Mitglieder dafür schon doppelt so viel ausgäben wie Russland. Dem Sozialdemokraten Schmit geht das gegen den Strich. „Schauen Sie sich doch mal den Himmel über der Ukraine an“, ruft er Baier zu; die gesamte Wirtschaft Russlands sei doch auf Kriegswirtschaft umgestellt. Die EU müsse die Ukraine noch stärker unterstützen, „sonst werden die Russen vor unserer Tür stehen“.

Die Antworten der Kandidaten

Die Antworten der Kandidaten

Die Lage im Gaza-Streifen sei „dramatisch“, leitet sie ein, um ein „wie es dazu gekommen ist“ nachzuschieben und auf den Hamas-Terror vom 7. Oktober einzugehen. Gegenüber Israel sei sie „immer klar“ gewesen, habe das Recht auf Selbstverteidigung zugestanden - „aber im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht“. Die von der EU-Verfolgte Zweistaatenlösung, sei „der Silberstreif am Horizont für die Bevölkerung im Gaza-Streifen“.

Beim Thema Sicherheit und Verteidigung setzt von der Leyen die erste nachrichtenträchtige Aussage. Sie stimmt dem Liberalen Gozi in der Analyse zu, dass Europa mehr in die Verteidigungsfähigkeit investieren müsse, pariert jedoch seine Enttäuschung darüber, dass sie da bisher nur eine Milliarde in die Hand genommen habe, mit der Aufforderung an die Mitgliedstaaten, klar zu sagen, ob sie dafür mehr nationale Beiträge liefern oder die Möglichkeit für mehr Eigenmittel der EU schaffen wollten.

Es sei „Zeit, über neue Eigenmittel zu sprechen“, macht von der Leyen klar. Schließe könne man der EU nicht neue Aufgaben übertragen, ohne ihr dafür auch neue Mittel zu geben.

Fazit

Fazit

Vielleicht hätten manche von ihnen gewünscht, der Debatte nicht am Nachmittag, sondern am Abend folgen zu können. Aber unter der Adresse des Europaparlamentes ist sie im Netz als Video auch nachträglich noch anzuschauen.

Über alles andere entscheiden nun die Wähler.

Foto: RP Über alles andere entscheiden nun die Wähler. Vielleicht hätten manche von ihnen gewünscht, der Debatte nicht am Nachmittag, sondern am Abend folgen zu können. Aber unter der Adresse des Europaparlamentes ist sie im Netz als Video auch nachträglich noch anzuschauen.

Hier geht es zur Bilderstrecke: Die Spitzenkandidaten der Europawahl 2024

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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