Frankfurt: Muslime bald größte Glaubensgemeinschaft

Frankfurt: In Frankfurt am Main könnten Muslime bald die größte Glaubensgemeinschaft in der Stadt sein. Laut aktuellen Statistiken steigt die Zahl der Muslime in Frankfurt stetig an. Damit könnten sie schon bald die bisher größte Glaubensgemeinschaft, die christlichen Kirchen, übertreffen. Dieser Trend zeigt eine deutliche Veränderung im religiösen Gefüge der Stadt und wirft Fragen nach Integration und gesellschaftlichem Zusammenhalt auf. Die wachsende Bedeutung der muslimischen Gemeinde in Frankfurt wird auch politisch diskutiert und sorgt für kontroverse Debatten. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklung langfristig auf das gesellschaftliche Leben in Frankfurt auswirken wird.

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Frankfurt: Muslime bald größte Glaubensgemeinschaft

Veränderungen im religiösen Gefüge der Stadt, Islamischer Einfluss in Frankfurt wächst. Muslime könnten bald in der Überzahl sein.

Abu Bakr Moschee in Frankfurt-Hausen

Abu Bakr Moschee in Frankfurt-Hausen

Zentrum der muslimischen Gemeinde in Frankfurt.

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Wie die Stadt damit umgeht, Integration und Vielfalt in Frankfurt Zukunft als postmigrantische Identität.

Frankfurt ist Deutschlands globalste Stadt. Man könnte aber auch sagen, es ist Deutschlands globalstes Dorf. Denn die 770.000 Einwohner zählende Kommune ist überschaubar, sie hat zwar ein Zentrum mit himmelwärts strebenden Wolkenkratzern, aber die vorgelagerten Stadtteile sind bieder, weisen die üblichen Reihenhäuserformationen auf, vereinzelt gibt es Hochhaussiedlungen. Trotzdem ist Frankfurt anders. Schon seit längerer Zeit ist es ein einzigartiger Schmelztiegel der Kulturen. Es gibt dort mehr Menschen mit Migrationsgeschichte oder ausländischem Pass als solche, die schon seit mehreren Generationen in Deutschland leben. Und: Die Muslime dürften bald die größte Glaubensgemeinschaft in der Stadt stellen – mehr als die beiden christlichen Konfessionen.

Nach der jüngsten verfügbaren Zahl der Stadtverwaltung aus dem Jahr 2020 bilden die Katholiken mit 144.000 Kirchenmitglieder und 19 Prozent die größte religiöse Gruppe, es folgten die Muslime mit 18 Prozent und die Protestanten mit 15 Prozent. Noch 2013 stellten die beiden christlichen Hauptkirchen mit knapp 300.000 Mitgliedern rund die Hälfte der Bewohner Frankfurts. Zehn Jahre später sind es gerade einmal 227.000. Da die Zahl der Muslime amtlich nicht erhoben wird, gibt es für sie keine verlässliche Statistik für 2023. Die Zahl des Jahres 2020 ist die Schätzung eines Marktforschungsinstituts, das von der Stadt Frankfurt beauftragt wurde. Danach sind nach 2013 mehr als 40 Prozent hinzugekommen. Gut möglich also, dass die Muslime jetzt schon die größte Glaubensgemeinschaft sind.

Die Abu Bakr Moschee in Frankfurt-Hausen ist das Zentrum der muslimischen Gemeinde. Das 2007 eingeweihte Gebäude gilt als schönstes Gotteshaus der Muslime in Frankfurt. Der Gebetsraum ist großzügig, orientalisch ausgeschmückt, aber in seinen Formen klar und transparent. Die Moschee gehört zum Verein Islamische Gemeinde Frankfurt und ist marokkanisch-sunnitisch ausgerichtet. Vereinsgeschäftsführer Mohamed Seddadi (53) ist stolz auf das Gotteshaus. „Wir wollen in Frieden mit den Menschen in Frankfurt leben, in unserer Moschee ist jeder willkommen“, gibt er als Leitspruch aus. „Der einzelne Mensch hat für uns die größte Bedeutung.“

Seddadi ist sich der Bedeutung der islamischen Gemeinden in Frankfurt bewusst. „Wir sind aktiver Partner im islamisch-christlichen Arbeitskreis und haben einen guten Draht zur Stadtspitze“, beschreibt der umtriebige Geschäftsführer die Stellung seiner Glaubensgruppe. Selbst mit den Rabbinern der umliegenden Synagogen pflegt die Gemeinde intensiven Kontakt, auch nach dem Überfall der Hamas am 7. Oktober, der auch in Frankfurt zu Spannungen zwischen muslimischen und jüdischen Gemeinden führte.

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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