Frankreich führt Kennzeichnungspflicht für Fälschungspackungen im Handel ein

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Frankreich führt Kennzeichnungspflicht für Fälschungspackungen im Handel ein

Frankreich setzt sich mit einem neuen Gesetz gegen die Fälschung von Packungen im Handel zur Wehr. Ab sofort müssen alle Händler ihre Produkte mit einer eindeutigen Kennzeichnung versehen, um die Echtheit der Ware zu garantieren. Dieser Schritt soll dem Problem der Produktpiraterie entgegenwirken, das jährlich Milliarden Euro an Schäden verursacht. Durch die Kennzeichnungspflicht soll es einfacher werden, falsche oder gefälschte Produkte zu erkennen und aus dem Verkehr zu ziehen. Die neue Regelung gilt für alle Hersteller und Händler, die ihre Produkte in Frankreich anbieten.

Frankreich führt Kennzeichnungspflicht für Fälschungspackungen im Handel ein

Ab Montag müssen Lebensmitteleinzelhändler in Frankreich Produkte, deren Packungsinhalt reduziert wird, während der Preis gleich bleibt oder angehoben wird, durch einen Hinweis am Regal kennzeichnen. Dies teilte das Pariser Wirtschaftsministerium mit.

Diese Praxis, auch als Shrinkflation bekannt, ist zwar nicht verboten, stößt aber häufig auf Kritik, da sie von Verbrauchern beim Einkauf oft schwer erkannt wird. Für eine Dauer von zwei Monaten nach Veränderung der Packungsgröße ist nun in Frankreich ein Hinweis am Regal vorgeschrieben, der benennt, wie sich die Menge in der Packung sowie der Preis verändert haben.

Die Regelung gilt für Lebensmittel und übrige Produkte, und zwar für Markenartikel ebenso wie für Eigenmarken der Supermärkte. Die Regelung zur Kenntlichmachung sogenannter Mogelpackungen hatte Frankreich während der hohen Inflation im vergangenen Jahr auf den Weg gebracht, als viele Menschen über hohe Lebensmittelpreise klagten und sich zugleich durch verkleinerte Verpackungen getäuscht fühlten.

Klage gegen Mogelpackung erstmals erfolgreich

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Sanella verliert vor Gericht. Verbraucherschützer fordern auch in Deutschland eine Kennzeichnungspflicht für entsprechende Produkte. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen Mogelpackungen beim Einkauf auf einen Blick erkennen können. Produkte mit veränderten Zusammensetzungen oder niedrigerer Füllmenge bei gleichem oder höherem Preis sollten für mindestens sechs Monate mit einem Warnhinweis versehen werden, sagte die Vorständin der Verbraucherzentrale Bundesverbandes, Ramona Pop.

Die Verbraucherzentrale Hamburg führt seit Jahren eine Liste mit Mogelpackungen. Im vergangenen Jahr wurden mit mehr als 100 Produkten so viele Beschwerden verzeichnet wie noch nie. Einige Hersteller reduzieren die Inhaltsmenge bei gleichem oder steigendem Preis, andere tauschen hochwertige Zutaten gegen kostengünstigere aus. Besonders viele Mogelpackungen gibt es demnach bei Genuss-Lebensmitteln wie Schokolade, Keksen und Chips. In den meisten Fällen sind Markenartikel betroffen.

„Viele Menschen bemerken nicht, wenn sie bei ihrem täglichen Einkauf zu einer Mogelpackung greifen“, sagte der Vorstand der Verbraucherzentrale Hamburg, Michael Knobloch. „Die Verärgerung der Menschen ist riesig.“

Das Bundesministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (BMUV) hatte in einem Eckpunktepapier im Juni 2023 angekündigt, Mogelpackungen verbieten zu wollen. Das Vorhaben befindet sich nach Angaben eines Sprechers weiterhin in der Ressortabstimmung. Wie Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) sagte, konnte mit den anderen Bundesministerien dazu leider bislang keine Einigung gefunden werden. „Da viele Lebensmittel in der gleichen Verpackung in mehreren Mitgliedsstaaten vermarktet werden, sind zudem einheitliche europäische Anforderungen besonders sinnvoll.“

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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